Der Boom der Kreuzfahrtbranche hält unverändert an. Damit wächst die Belastung für viele Reiseziele, die mit den Besuchermassen nicht mehr klarkommen. Kleine Küstenorte, enge Altstädte, sensible Insel-Ökosysteme: Überall dort, wo täglich Tausende Passagiere von schwimmenden Hotelburgen an Land gehen, geraten Infrastruktur und Lebensqualität der Einheimischen unter Druck.
Griechenland zieht jetzt die Notbremse.
Ab dem 1. Juli 2025 wird in Griechenland eine Ankunftsgebühr für Kreuzfahrt-Landgänge eingeführt. Wer künftig von Bord gehen will, muss zahlen:
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5 Euro pro Person an normalen Küstenorten,
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20 Euro an den überlaufenen Hotspots wie Mykonos und Santorini.
In der Nebensaison werden die Beträge leicht reduziert.
Die griechische Regierung plant, einen Teil der Einnahmen direkt den betroffenen Gemeinden zugutekommen zu lassen – u.a. für bessere Infrastruktur, Müllentsorgung und Schutz der Altstädte.
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Der Schritt kommt wenig überraschend, denn der Unmut der Bevölkerung wächst. Bereits im vergangenen Jahr hatte die griechische Regierung angekündigt, den Massentourismus besser steuern zu wollen. In der Hochsaison können bis zu sechs Kreuzfahrtschiffe (!) gleichzeitig anlegen. Mehrere tausend Besucher strömen dann in wenigen Stunden durch Gassen und Strände von Orten, die auf solche Mengen schlicht nicht ausgelegt sind.
Schaden groß. Nutzen klein
Nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland machten im vergangenen Jahr 5.490 Kreuzfahrtschiffe in griechischen Häfen fest – 5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Rund 7,9 Millionen Passagiere gingen dabei an Land. Für viele Inseln bedeutet das Verkehrschaos, Müllberge und steigende Preise. Der wirtschaftliche Nutzen bleibt indes gering: Viele Gäste essen an Bord, kaufen nur wenig in den Geschäften und hinterlassen vor allem Belastung.
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Griechenland reiht sich mit der Maßnahme in eine wachsende Liste von Destinationen ein, die versuchen, die negativen Folgen des Kreuzfahrttourismus einzudämmen. Venedig etwa hat Kreuzfahrtschiffe aus der historischen Lagune verbannt, Barcelona diskutiert strenge Obergrenzen, Dubrovnik setzt auf Besucherlenkung.
Überall steht die gleiche Frage im Raum: Wie viel Tourismus verträgt ein Ort, ohne sich selbst zu zerstören?