Ignorante Hundehalter gefährden Schafe auf Sylt. In den vergangenen Wochen kam es am Ellenbogen im Norden der Insel immer wieder zu teils blutigen Attacken. Acht Schafe wurden dabei gerissen. Nun soll eine Rangerin das Problem in den Griff bekommen. Sie benötigt gute Nerven, wie es scheint…
Eigentlich ist die Sache ganz klar. Der Ellenbogen im Norden von Sylt ist ein kleines Paradies in Privatbesitz (HIER mehr über den Strand mit dem Totenkopf im Ankerherz Blog lesen) – und die Vorschriften im Naturschutzgebiet lassen wenig Raum für Interpretationen. „Vermeiden Sie unter allen Umständen, dass die Tierwelt durch freilaufende Hunde aufgeschreckt wird. Daher gilt in den Sylter Naturschutzgebieten Leinenpflicht. Das gilt auch für die Deiche, wo Schafe und Lämmer grasen“, so steht es wörtlich auf der offiziellen Website der Insel Sylt.
Doch die Realität ist leider eine andere.
Ignorante Hundehalter lassen ihre Tiere auch abseits der ausgewiesenen Hundestrände frei laufen – und die greifen Tiere aus der Schafherde an. Erst am Wochenende wurde ein Lamm von einem Schäferhund lebensgefährlich verletzt, berichtet unter anderem die SHZ. „Es sind immer Hunde. Einen Wolf haben wir auf Sylt nicht“, sagt der Sylter Schäfer Jürgen Wolf-Diedrichsen der Zeitung. Insgesamt wurden in diesem Sommer bereits acht Schafe gerissen.
Dass im letzten Fall Anzeige gegen die Hundehalterin erstellt und ein lebenslanges Betretungsfall für den Ellenbogen ausgesprochen wurde, macht das Lamm nicht wieder lebendig. Präventiv ist nun eine Rangerin im Einsatz. Stella Kinne, 25, passt auf, dass Hundebesitzer die Leinenpflicht einhalten. Was sie an Reaktionen erlebt, hat sie dem „Hamburger Abendblatt“ erzählt.
„Ich höre dann solche Sachen wie ,wir sind im Urlaub’ oder ,er ist ein ganz Lieber’ oder ,er mag die Leine nicht’.“ Die Rangerin versucht dann, den Hundehaltern auf nette Art klarzumachen, warum die Leinenpflicht im Naturschutzgebiet nötig ist. Denn nicht nur für die Schafe, sondern auch für Brutvögel sind die freilaufenden Hunde eine Gefahr. Was die Rangerin ebenfalls ärgert: Zigaretten, die achtlos in die Dünenlandschaft geworfen werden.
Dagegen hat sie nun nach Vorbild der Naturschutzgemeinschaft Sylt auf dem gesamten Ellenbogen „Kippengläser“ angebracht. Immerhin: Die kleinen Aschenbecher werden gut angenommen, sagt die Rangerin. Wird es nun noch Zeit, dass manche Hundehalter einsichtiger werden…