Der erste mit Methanol betriebene Großcontainerfrachter wird im Frühjahr 2024 auch den Hamburger Hafen anlaufen. Dies hat der dänische Reedereikonzern Maersk nun bekannt gegeben. Besonders ist aber nicht nur der umweltfreundliche Antrieb des Schiffes, das in Südkorea in wenigen Wochen getauft wird.
Noch hat der Großcontainerfrachter keinen Namen, doch das 350 Meter lange Schiff wird in die Geschichte der Seefahrt eingehen. Es ist das erste große Schiff mit Methanolantrieb – und insgesamt das zweite Containerschiff der Welt, das mit grünem Methanol fahren kann. Beide gehören Maersk – zweifellos ein Prestigeerfolg. Erstes war das Feederschiff ”Laura Maersk”, das seit September auf den Meeren unterwegs ist.
Methanol gilt als Hoffnungsstoff
Die Motoren des Neubaus können mit herkömmlichen Schweröl, aber auch mit Biodiesel und mit Methanol betrieben werden. Genau darum geht es: Maersk will mit grünem Methanol bis zu 90 Prozent Treibhausgase einsparen. Der Konzern hat sich ein Net-Zero-Ziel für Treibhausgasemissionen im Jahr 2040 gesetzt und verfolgt schon bis 2030 ehrgeizige Umweltziele.
Methanol wird klimaneutral mit Hilfe grüner Energie hergestellt. Es gilt als Hoffnungsstoff, um Schweröl abzulösen, das eine verheerende Umweltbilanz hat. Bei der Verbrennung gelangen deutlich weniger Rußpartikel in die Luft als bei fossilen Brennstoffen. Weiter großer Vorteil: Methanol löst sich rückstandslos im Wasser auf. Im Falle eines Unfalls oder gar Untergangs droht also keine große Gefahr mehr für die Umwelt.
Die Ingenieure standen allerdings vor einem großen Problem: Wohin mit den großen Tanks, die benötigt werden? Deshalb haben die Planer die Brücke ganz nach vorne an den Bug gesetzt, wie auf dem Foto zu sehen ist. Bei den 400 Meter langen Großcontainerriesen liegt sie weiter hinten.
Ingenieure standen vor großem Problem
16.000 Container passen auf den neuen Methanol-Frachter, der bei Hyundai Heavy Industries (HHI) in Südkorea gebaut wird. Im Januar soll das Schiff getauft werden und dann in den AE7-Dienst zwischen Asien und Europa gehen (siehe unten). Die Route startet in Ningbo (China), führt durch den Suezkanal und endet in den großen Häfen Nordeuropas wie Felixstowe (England), Antwerpen und Hamburg.
Insgesamt 18 große Methanol-Frachter hat die Reederei in Auftrag gegeben. Die nächsten Schwesterschiffe sollen in Yokohama und Los Angeles getauft werden. In der zweiten Jahreshälfte 2024 verlassen vier weitere Schiffe die Werft.