Die Crew des Produktentankers "Larus" meldete vor der Insel Ouessant ein schweres technisches Problem. Der Kapitän entschied, in die Bucht von Saint-Brieuc zu einzulaufen. Dort wollte er auf einen Schlepper warten, der das Schiff zur Reparatur in eine Werft ziehen sollte.
Wegen des schweren Sturms "Darragh", der über den Atlantik in Richtung von Irland und Großbritannien heranzog, verzögerte sich aber die Ankunft. Ohne Unterstützung harrte der Tanker in der Bucht aus und ließ den Anker fallen.
Doch dann verschlechterte sich das Wetter.
Am Samstagnachmittag erreicht der Wind Sturmstärke. Der Anker hielt das Schiff in den hohen Wellen nicht länger auf Position und der Kapitän setzte um kurz von 17 Uhr einen Notruf ab. Sein Schiff trieb auf die Küste zu.
Tanker treibt auf die Küste zu
Die Behörden entschieden sofort, den Rettungsschlepper "Abeille Bourbon" in den Einsatz zu schicken. Das Schiff befand sich allerdings etwa 100 Seemeilen westlich. Als Notlösung forderte man einen Schlepper aus dem Hafen von St.-Malo an, der es nicht so weit zum Einsatzort hatte.
Das Wetter war nun aber so schlecht und der Sturm so stark, dass der Schlepper umdrehen musste. Es war zu gefährlich. Die Crew auf dem treibenden Produktentanker "Larus", insgesamt 13 Seeleute, verlebte in der Zwischenzeit bange Stunden im Sturm.
Gegen 23:45 Uhr traf die "Abeille Bourbon" vor Ort ein. Die Besatzung machte sich daran, den havarierten Tanker abzuschleppen. Doch vergeblich. Das Schiff trieb weiter auf die Küstenlinie zu.
Dramatische Rettung in der Nacht
Nach einer Stunde beschloss die Seepräfektur, ihr eigenes Einsatzteam an Bord des Tankers zu schicken. Ein Hubschrauber der französischen Marine flog die Bergungsspezialisten zum Tanker. Im Sturm seilten sich die Männer auf das Deck des Tankers ab.
Ihnen gelang es schließlich, gegen 4:30 Uhr eine Schleppverbindung herzustellen. Die "Abeille Bourbon" zog die "Larus" mit langsamer Fahrt in den Nothafen von Brest. Der Hubschrauber blieb für den Notfall in der Nähe, doch die Rettungsaktion gelang. Schiff und Besatzung sind nun in Sicherheit.
AIS-Daten zeigen, dass der Tanker vor dem Hafen von Brest vor Anker liegt.
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