Wie gemein ist das denn? Jahresurlaub an der Küste gebucht, man freut sich auf Sand zwischen den Zehen, Sonnenbrand, Burgenbauen, was man so macht. Doch jetzt regnet es, das man vorsichtshalber im Telefonbuch des Ferienortes unter „N“ wie Noah nachschlägt um zu fragen, ob vielleicht noch ein Plätzchen frei ist. Nicht besser macht es, dass die Facebook-Freunde, die im Süden urlauben, unverschämte Sonnenbrand-Fotos mit Dauergrinsen posten. Die schweben zwar in latenter Gefahr, von irgendwem in die Luft gesprengt wird, aber nach zehn Tagen „Ekel-Tief Alfred“ an der Nordseeküste nimmt man selbst das gerne in Kauf.
Also, was tun?
Regel Nummer eins: Nicht aufregen, denn das macht das Wetter wissenschaftlich erweisen kaum besser und stresst die Mitreisenden. Auch nicht zuhören, wenn irgendjemand angeblich typisch norddeutsche Weisheiten meldet wie: „Sturm ist, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“. Dieser Scheiß ist so alt, dass selbst Boris Becker dagegen frisch aussieht.
Tipp Eins gegen Schmuddelwetter:
Sucht Euch die gemütlichste Teestube auf der Insel oder im Ort. Wenn es keine gibt: ein Café. Trinkt Euch einmal durch die Karte. Je mehr es regnet, desto mehr ist erlaubt. Muss das Boot abkönnen. Sucht Euch ein Buch, aber eins, das Euch interessiert. (Hier findet Ihr Vorschläge und wir verschicken auch in Eure Ferienwohnung oder ins Hotel.)
Tipp Zwei gegen Schmuddelwetter:
Geht ins Inselkino, eine vernünftige Insel hat eins. Gibt es kein Inselkino, ladet Euch einen Film bei iTunes runter. Macht es Euch gemütlich, versorgt Euch mit Chips und Bier. Bleibt auf dem Sofa oder im Bett, stellt Euch einfach vor, es sei Herbst. Dafür braucht Ihr nicht viel Phantasie, momentan ist es in Murmansk wärmer. Hier ein Vorschlag für einen Film.
Tipp Drei gegen Schmuddelwetter:
Redet Euch ein, Ihr seid Familie Bear Grylls auf Überlebensurlaub. Wenn Ihr auf Baltrum seid, kennt Ihr das Gefühl (außer zu Tüte im „Skipper´s Inn“ – siehe Tipp Eins – kann man eh nirgendwo hingegen. Außerdem hat Tüte Brennivin). Gummistiefel an, Regenjacke noch mal imprägnieren, und los geht es. Strand runter, bis der Regen auf der Haut angekommen ist. Nicht jammern, wandern. Anschließend weiter zu Punkt Eins.Unser Freund Tüte.
Tipp Vier gegen Schmuddelwetter:
Brettspiele, im Ernst. Brettspiele sind cool. Monopoly geht immer, „Risiko“ kennt Ihr aus der Tagesschau und auf dieser Seite findet Ihr, was gerade gespielt wird. Bloß nicht den ganzen Tag am Handy hängen! Das macht Laune, die aussieht wie der Sommer im Norden.
Tipp Fünf gegen Schmuddelwetter:
Macht einfach mal gar nix. Nix, so wie überhaupt gar nix. Keine Option, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist, das ist klar. Aber Alle anderen brauchen sich einfach nicht stressen. Einmal im Jahr abhängen ein Hollenstedter Basedal-Schinken. Bei diesem Wetter gibt es kein schlechtes Gewissen.
Nur Notwehr.