Seenotretter im Einsatz: Wieder verdanken zwei Menschen dem schnellen und professionellen Handeln der Seenotretter ihr Leben. Kurz vor 19 Uhr ging am Montagabend (2. Oktober) ein Notruf bei der Seenotleitung in Bremen ein: In der Mitte der Pötenitzer Wiek von Travemünde, etwa auf Höhe der Seemannsschule auf dem Priwall, war die Jolle von zwei Seglerinnen gekentert. Die Frauen (20 und 25 Jahre alt) hatten sich auf den Rumpf des Bootes gerettet, das nun kieloben auf dem Wasser trieb.
Ihre Position konnten die beiden ziemlich präzise angeben – nahe der vier Reedetonnen. Wenige Minuten später legte Bootsführer Patrick Morgenroth an Bord des Seenotrettungsbootes HANS INGWERSEN von der Station Travemünde „den Hebel auf den Tisch“. „ So heißt es, wenn die Seenotretter mit voller Fahrt zum Einsatz eilen. „Wir haben alles daran gesetzt, die beiden zu finden, bevor es völlig dunkel war“, sagt er.
Seenotretter im Einsatz
Die Seenotretter schalteten die volle Decksbeleuchtung der HANS INGWERSEN ein. Bereits wenig später erfasste ihr starker Suchscheinwerfer die beiden jungen Schiffbrüchigen – und die Helfer zogen die frierenden Frauen an Bord. Im beheizten Innenraum sorgte der freiwillige Seenotretter Rettungsassistent Christian Grobecker für die. Obwohl beide Frauen vorbildlich mit Ölzeug und Rettungswesten bekleidet waren, betrug die Körpertemperatur einer Seglerin nur noch 34 Grad Celsius. Sie kamen in ein Lübecker Krankenhaus.
Wie wichtig die Arbeit der Seenotretter ist, beweisen diese Zahlen: 677 Menschen wurden 2016 aus Seenot gerettet – 2019 Einsätze waren es insgesamt. Neben 180 Festangestellten leisten mehr als 800 Freiwillige ihren Dienst in den Stationen von Borkum bis an die Grenze zu Polen. Unser Dank und Respekt.
Wir haben den Seenotrettern mit unserem Buch MAYDAYein Denkmal setzen wollen. Seenotretter erzählen von ihren dramatischsten Einsätzen. Das Buch, an dem wir mit Unterbrechungen knapp acht Jahre lang gearbeitet haben, gibt es überall im Handel. Von jedem Buch, das direkt bei uns gekauft wird, spenden wir 2,- € an die Seenotretter.