01/06/25

Segler bricht sich 13 Knochen und wird im Sturm gerettet

40 Stunden Seenot, 13 gebrochene Knochen und Windstärke 8: Ein Segler überlebt im Ärmelkanal ein Martyrium. Eine Geschichte des Überlebenswillens bei Ankerherz.
Segler bricht sich 13 Knochen und wird im Sturm gerettet

Der Sturm heulte, Wellen krachten gegen den Rumpf, und in der Kajüte des 33 Fuß langen Segelbootes saß ein verletzter Segler. Oientierungslos, am Ende seiner Kräfte. Richard Spreckley, 74 Jahre alt, ehemaliger Finanzdirektor und leidenschaftlicher Segler, wusste in diesem Moment: Wenn jetzt keine Hilfe kommt, ist es vorbei.

Die Geschichte, die nun von der Coast Guard bekannt gegeben wurde, spielt im in einem Sturm im Februar. Sie handelt vom Martyrium eines erfahrenen Seglers - und vom Mut der Retter.

13 Knochen gebrochen

Was als einfache Überführung eines Bootes von Brixham in Devon nach Langstone in Hampshire geplant war, entwickelte sich Anfang Februar zu einem Überlebenskampf auf dem Ärmelkanal. Bei Windstärke 8, einem Motorschaden und einer ausgefallenen Batterie.

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Das Boot, das er für neue Eigner nach Langstone bringen sollte, war zuvor als Wohnschiff genutzt worden. Es war reparaturbedürftig, wie sich bald zeigte. Schon auf halber Strecke, vor Weymouth, fiel die Bordbatterie aus. Dann stürzte Richard schwer. Er brach sich dabei fünf Rippen. Zu schwach, um die Segel zu bedienen, trieb er hilflos in der stürmischen See. Der Strom war gegen ihn, der Wind peitschte mit Orkanböen aus Südwest.

40 Stunden Seenot

„Ich stellte mir vor, ich sei 20 Jahre jünger“, erinnert sich Richard später. Er hatte als Junge von seinem Vater in Langstone das Segeln gelernt. Dorthin wollte er auch zurück. Doch sein Körper spielte nicht mehr mit.

Verletzt und erschöpft, begann er nach rund 40 Stunden auf See zu halluzinieren. Er zog sich in die Kajüte zurück und aktivierte sein EPIRB– eine Notfallboje, die seine Position auf 60 Meter genau über Satellit an das Maritime Rettungszentrum übermittelte. Es war der 8. Februar, 9:55 Uhr morgens.

Die Küstenwache hatte da bereits nach ihm gesucht. Jetzt endlich wussten die Retter, wo er war: 14 Seemeilen südöstlich von Berry Head bei Brixham.

Rettung in letzter Minute

Sofort wurden die Seenotretter der RNLI von Torbay und Dartmouth alarmiert (Foto des Beitrags: RNLI). Auch ein Aufklärungsflugzeug und ein Hubschrauber kamen zum Einsatz. Um 15:30 Uhr schließlich wurde Richard sicher in den Hafen von Torquay gebracht, wo ihn mehrere Rettungsteams erwarteten. Der Rettungsdienst übernahm ihn.

Neun Tage verbrachte der Havarist im Krankenhaus. Die Ärzte stellten 13 Knochenbrüche fest. Darunter fünf gebrochene Rippen. Er hatte einfach nur unglaubliches Glück gehabt.

„Ich war nicht übermäßig beunruhigt – bis ich die Gesichter der Rettungsmannschaft sah. Da wurde mir klar, wie schlimm es wirklich war“, sagt Richard. Und fügt eine eindringliche Warnung hinzu: „Egal, wie erfahren man ist – man darf das Meer niemals unterschätzen. Ich war zu selbstsicher. Hätte ich die Wetterlage doppelt geprüft, wäre ich nie ausgelaufen.“

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