Blitzeinschlag. "Der schlimmste Seegang aller Zeiten". Verlust des Vorsegels. Pech mit dem Routing. Flaute. Reparaturen im Mast, trotz Höhenangst. Kollision mit etwas im Ozean.
Die Vendée Globe hielt für den Hamburger Extremsegeler Boris Herrmann so ziemlich jede denkbare Herausforderung parat. Am Schlimmsten war der Verlust eines Foils, einer Art Tragfläche, mit der seine Rennyacht Malizia über die Wellen gleitet. Sein Boot war mit einem "unbekannten Objekt" kollidiert. Vielleicht war es ein Container, vielleicht ein Wal.
Ein Rennen wie ein Fluch
Herrmann konnte den Schaden zwar reparieren, doch danach nicht mehr konkurrenzfähig segeln. Der Sieger der Vendée Globe ist bereits vor zwei Wochen im Zielhafen Les Sables-d’Olonne angekommen, was dem ehrgeizigen Sportler Boris mental zusetzte.
Und jetzt das: der zweite große Sturm innerhalb kurzer Zeit. "Viermal wurde das Schiff schon aus dem Kurs geworfen, auf die Seite gedrückt. Es sind wirklich Bedingungen am Limit", sagte er dem NDR.
Wie hart die Bedingungen aktuell sind, zeigt dieses Video.
Zum Schluss noch ein Orkan
Windstärke 12, acht Meter hoher Seegang, mit Wellen, die noch weitaus größer sein können. Angesichts der Bedingungen gehe es jetzt nur darum, das "Boot sicher und gesund" nach Hause zu bekommen.
Vor dem Zielhafen sind die Bedingungen aktuell so extrem, dass eine gefahrlose Einfahrt nur schwer möglich ist. Wir drücken Boris, den wir schon lange kennen, alle Daumen, dass dieses "verfluchte" Rennen bald zu Ende ist. Wenn alles gut läuft, ist er am Mittwoch im Ziel. Noch liegen 300 Seemeilen im Sturm vor ihm...
In unserem "Kleinen Buch vom Meer: Leuchttürme" hat er uns verraten, welches seine liebsten Wächter der See an der deutschen Küste sind. Eine persönliche Geschichte. Schaut bitte HIER.