In Amsterdam ist es erneut zu einem Protest gegen die Kreuzfahrtbranche gekommen. Aktivistinnen und Aktivisten der Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion (Foto) blockierten zeitweise das Einlaufen des großen Kreuzfahrtschiffs Celebrity Eclipse am Passagierterminal.
Rund 30 Demonstrierende positionierten sich ab 4.30 Uhr morgens mit Kanus, Schlauch- und Motorbooten vor dem 315 Meter langen Schiff. Bilder zeigen kleine Boote direkt vor dem Bug des 122.000 BRZ großen Ozeanriesen, an Bord rund 2.850 Passagiere und 1.200 Besatzungsmitglieder. Ziel der Aktion: Die Ankunft zu verzögern und öffentlichkeitswirksam gegen die Umweltfolgen der Kreuzfahrt zu protestieren.
„Schwimmende Umweltkatastrophen“
In einer Erklärung bezeichnete Extinction Rebellion Kreuzfahrtschiffe als „schwimmende Umweltkatastrophen“, die nicht in niederländische Gewässer gehörten. Man wolle so lange Aktionen fortsetzen, „bis diese schädliche Tourismusindustrie aus Amsterdam und den Niederlanden verbannt ist“. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Gruppe mehrfach Schleusen blockiert und damit Schiffsanläufe verhindert.
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Nach weniger als zwei Stunden löste die Polizei den Protest auf. Mit Patrouillenbooten drängten Beamte die Demonstrierenden ab, um der Celebrity Eclipse das sichere Anlegen zu ermöglichen. Fünf Personen wurden festgenommen – wegen Widerstands, Blockade und fehlender Ausweispapiere. Zwei davon kamen laut Medienberichten rasch wieder frei.
Gefährliche Aktion
Ein Sprecher der Hafenbehörde warnte vor den Gefahren solcher Aktionen: Kleine Boote dürften sich nicht in die Nähe der Propeller oder Bugstrahler eines Kreuzfahrtschiffs wagen. Es bestehe akute Unfallgefahr.
Die Auseinandersetzung um Kreuzfahrten in Amsterdam ist nicht neu. Dass die Aktivisten dieses Risiko ausgerechnet in Amsterdam eingehen, erstaunt dann doch: Bereits 2023 hatte die Stadt die Zahl der Anläufe begrenzt und angekündigt, den Terminal langfristig aus der Innenstadt zu verlagern. Schiffe sollten künftig weiter außerhalb anlegen. Passagiere würden per Bus ins Zentrum gebracht.