Die Alexander von Humboldt 2, eines der beliebtesten Segelschiffe des Nordens, hat es schwer in Corona-Zeiten. Törns mussten abgesagt werden. Entsprechend groß ist die Freude der Crew über diese Nachricht: Die Marine hat den Großsegler mit den grünen Segler zur Ausbildung junger Offiziersanwärter gechartert.
Alle Traditionsschiffe haben es während der Corona-Pandemie schwer. Einnahmen fehlen, Reisen fallen aus und viele Segler tun sich schwer in dieser großen Flaute. Da kommt dieser Auftrag für die Alexander von Humboldt gerade Recht: Vom 2. Oktober bis zum 20. Dezember wird die Marine Offiziersanwärter auf der Bark ausbilden. Rund 375.000 € Charter bringt das für die Unterhaltung des traditionsreichen Schiffs. Vor kurzem lag es noch als „Hingucker“ und „grünes Herz“ in den Havenwelten Bremerhaven.
Basishafen Flensburg
Hintergrund: Die Gorch Fock, das eigentliche Schulschiff der Marine, ist noch immer eine dümpelnde Baustelle (und die Umstände bekanntermaßen eine Mischung aus Skandal und Peinlichkeit). Als einziges ziviles Segelschulschiff verfügt die Alexander von Humboldt 2 über eine Takelage, die mit einem Absturzsicherungssystem ausgerüstet ist. „Coronabedingt ist es schwierig für uns, andere Länder und Häfen anzulaufen“, sagte Jürgen Hinrichs, Vorstandssprecher der Deutschen Stiftung Sail Training (DSST) der Nordsee-Zeitung. Er sei froh über den Auftrag in Zeiten der schwachen Auftragslage. Außerdem erfüllt die Alexander von Humboldt 2 damit ihren Auftrag als Ausbildungsschiff.
Startpunkt der Törns ist Bremerhaven. 35 Soldaten und die Stammcrew sind an Bord, wenn es u.a. rund Dänemark und die Nordsee und Ostsee geht. Im stürmischen Herbst sicherlich eine Herausforderung für die Crew. Basishafen soll Flensburg sein.