Die schwierigsten Einsätze der Seenotretter haben nicht unbedingt mit Sturm und meterhohen Wellen zu tun. Die schlimmsten Einsätze sind für sie jene, in denen sie nicht mehr helfen können.
Einen solchen Einsatz erlebte die Besatzung des Seenotkreuzers Berlin (Station Laboe) in der Nacht zu Dienstag, 11. September. Gegen 20 Uhr war der Notruf eingegangen: Ein Angler wurde auf einem sechs Meter langen Boot vermisst. Der Mann ging gerne auf der Schlei und vor der Küste der Ostsee angeln.
Schwieriger Einsatz für die Seenotretter
Sofort startete eine großangelegte Suchaktion, an der sich Seenotrettungskreuzer, ein Zollkreuzer, das Tauchereinsatzboot „Bad Rappenau“, der Großsegler „Thor Heyerdahl“ sowie ein Hubschrauber der Marine und zwei Ölaufklärungsflugzeuge des Havariekommandos beteiligten. Die Besatzung eines Segelboots sichtete schließlich das Boot des Anglers. Doch als die Seenotretter und das Tauchereinsatzboot mit einem Marinearzt eintrafen, konnten sie nur einen Leichnam bergen: Der Mann, 58, war tot.
Die Besatzung der „Berlin“ wurde noch in der Nacht zum nächsten Einsatz gerufen: Ein Tonnenleger hatte sich festgefahren.
Es ist eine so wichtige Arbeit, die knapp tausend Seenotretter entlang der deutschen Küsten leisten. Nicht vergessen: zweihundert sich festangestellte Retter, knapp 800 aber Freiwillige, die so viel für Menschen in Not leisten.