Es ist ein großes Glück, dass bei der Kollision der 400 Meter langen „Ever Given“ mit einer Elbfähre samt Anleger in Hamburg-Blankenese niemand verletzt wurde. Eine von „Vesseltracker“ erstellte Animation aus den Daten des AIS-Systems zeigt, wie dramatisch nahe der Großcontainerfrachter dem Elbufer kam.
Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Fähre vollbesetzt gewesen wäre, mit Pendlern und Touristen an Deck. Der Schaden an der Fähre, die im oberen Deckbereich eingerückt und verzogen wurde, geht in die hunderttausende Euro. Ob die Fähre überhaupt wieder in Dienst gestellt werden kann, scheint derzeit fraglich. Der Fähranleger Blankenese ist bis auf weiteres gesperrt.
So kam es zur Kollision in Hamburg
In ersten Meldungen hatte es geheißen, dass ein Ausfall der Ruderanlage Ursache des Unglücks gewesen sein könnte. Dies erscheint auch nach Ansicht des Videos eher zweifelhaft. Nach einem Bericht der Hamburger Morgenpost hat die Polizei Ermittlungen gegen den Kapitän der „Ever Given“ eingeleitet. Zwischen einem Windfahrverbot und der Kollision lagen demnach zwei Minuten. Hätte das Schiff gar nicht auslaufen dürfen?
Fakt ist, dass das große Schiff dem Anleger viel zu nahe kommt und dann mit dem Heck einschlägt. Zum Glück gelingt es danach, wieder in die Mitte des Flusses zu kommen. Ein Großcontainerfrachter, der mitten im Fluss liegt und die Ein- und Ausfahrt blockiert, bedeutet für den Hamburger Hafen ein Desaster.
Auf dem Video ist auch zu erkennen, dass ein weiterer Großcontainerfrachter unmittelbar hinter der „Ever Given“ Richtung Nordsee unterwegs war.