Mehrere Crews von Rettungsschiffen kämpfen weiter gegen das Feuer an Bord des großen Containerschiffs Wan Hai 503 hat vor der indischen Westküste. Das Schiff trieb am Montag rund 40 Seemeilen vor der Küste, als gegen 9:30 Uhr Ortszeit eine erste Explosion an Bord gemeldet wurde. Die Ursache ist unklar.
Vier Seeleute werden weiterhin vermisste
Die 18-köpfige Crew verließ das brennende Schiff am Mittag in einem Rettungsboot und einem Floß. Sechs Seeleute wurden mit teils schweren Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Zwei erlitten Verbrennungen von knapp 40 Prozent der Körperoberfläche und schwere Rauchvergiftungen. Drei weitere Männer konnten bereits entlassen werden. Vier Seeleute gelten weiterhin als vermisst. Vermutlich sind sie tot.
Die indische Küstenwache und Marine haben die Leitung des Einsatzes übernommen. Fünf Schiffe sind im Einsatz, darunter zwei große Patrouilleneinheiten. Sie versuchen, den Brand zu bekämpfen und mit Wasservorhängen ein Übergreifen des Feuers auf weitere Schiffsteile zu verhindern. Die Arbeiten gestalten sich aufgrund starker Monsunwinde jedoch schwierig. Das Feuer hat sich über weite Teile des 268 Meter langen Containerschiffs ausgebreitet. Auch das Achterschiff mit der Brücke und der Unterbringungseinheit der Crew ist mittlerweile schwer beschädigt.
Besonders alarmierend ist der Umstand, dass sich laut Frachtmanifest 157 Container mit Gefahrgut an Bord befinden. Immer wieder kommt es zu Explosionen einzelner Ladungseinheiten. Es gibt Berichte, dass bereits viele Container über Bord gegangen sind – sowohl beim Unglück selbst als auch im Verlauf der Löscharbeiten. Trümmerteile werden in südliche Richtung abgetrieben und könnten laut Behörden innerhalb von drei Tagen die Küste erreichen.
Schiff droht zu sinken
Die Wan Hai 503 ist unter singapurischer Flagge registriert. Das dortige Maritime & Port Authority unterstützt den Einsatz gemeinsam mit der Klassifikationsgesellschaft des Schiffs. Auch eine private Bergungsfirma wurde beauftragt. Zwei zusätzliche Schiffe sollen am Dienstagabend eintreffen.
Das Schiff hat inzwischen eine gefährliche Schlagseite von 10 bis 15 Grad. An Bord befinden sich nach offiziellen Angaben rund 100 Tonnen Schweröl – ein weiteres Risiko für die Umwelt, sollte das Schiff sinken.