Schiffsdiesel im Hafenbecken von Büsum, abgesagte Abfahrten und enttäuschte Passagiere: Die Helgoland-Fähre „Funny Girl“ sorgt für Schlagzeilen. Am Mittwochmorgen lief beim Betanken des Schiffes eine große Menge Kraftstoff ins Hafenbecken. Nach Angaben der Reederei handelt es sich um "mehrere hundert Liter". Jens Albrecht, Sprecher der Feuerwehr Büsum, bestätigte auf Anfrage von Ankerherz hingegen die Menge von knapp 3800 Litern.
Am Abend meldete sich Jannes Piepgras, Geschäftsführer der Reederei Adler Eils und nach eigenen Worten langjähriger Facebook-Follower von Ankerherz über Messenger. Er nannte ein Zahl von knapp 500 Litern, die auch die Wasserschutzpolizei ermittelt habe. "Es ist durch einen technischen Defekt ausgelöst worden. Die Zahl 3800 Liter hat die Feuerwehr nun einmal von uns am Morgen bekommen und die Zahl war falsch", schreibt er.
Erklärender Hinweis: Journalistisch maßgeblich sind in diesen Fällen immer die Angaben der Behörden, denn sonst könnte jeder Verursacher die Zahlen beliebig nach unten "korrigieren". Aus Gründen der Fairness und Transparenz nennen wir aber auch diese Stimme gerne. Sobald Wasserschutzpolizei oder Feuerwehr die Zahl anders nennen, berichten wir entsprechend.
Hafen von Büsum gesperrt
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Büsum und Hennstedt legten Ölsperren aus und begannen, den Ölfilm abzupumpen. Insgesamt waren mehr als 35 Feuerwehrleute im Einsatz, der am frühen Abend noch andauerte. Einmal wurden die Kräfte durchgetauscht. Auch die Nachbarwehr Wesselburen half mit einer Drohne aus. "Es ist ein großer Einsatz", so Feuerwehrsprecher Albrecht.
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Der Büsumer Hafen musste vorübergehend gesperrt werden. Für die „Funny Girl“ bedeutete das: keine Fahrt zur Hochsee-Insel. Wie viele Gäste betroffen waren, konnte die Reederei nach Angaben des Hamburger Abendblatts nicht sagen. Mehrtagesgäste, die am Mittwoch eigentlich von Helgoland zurück nach Büsum reisen wollten, wurden mit der „MS Helgoland“ nach Cuxhaven gebracht und von dort per Reisebus weitertransportiert. Ab Donnerstag sollen die Verbindungen ab Büsum wieder aufgenommen werden.
Unfallursache unklar
Wie es zum Unfall kommen konnte? Das ist noch unklar. Die Wasserschutzpolizei ermittelt. Es ist nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass die „Funny Girl“ in den Schlagzeilen steht. Im Oktober 2024 fiel die Maschine auf der Fahrt von Helgoland nach Büsum aus – mit knapp 250 Passagieren an Bord. Stundenlang trieb die Fähre manövrierunfähig vor der Insel, ehe sie von Schleppern gesichert und zurückgebracht wurde. „Die gute Nachricht ist: Wir haben genug Bier an Bord“, hatte die Crew damals durchgesagt. (HIER geht es zur Story im Ankerherz Blog)
Danke an dieser Stelle für die Feuerwehrleute von Büsum. Es handelt sich um Ehrenamtler, die ihre Freizeit opfern - und in diesem Jahr bereits mehr als einhundert Mal ausrücken mussten! Klasse!
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