Das war knapp: Dank des schnellen Einsatzes der Seenotretter hat eine Wanderung im Watt für vier Jugendliche am Dienstagvormittag (15. Oktober) ein gutes Ende genommen. Einsetzende Flut versperrte den Mädchen vor Burhave den Rückweg an Land. Die Crew des Seenotrettungsboot Hermann Onken rettete die Urlauberinnen von einer Sandbank.
Blauer Himmel, 20 Grad. Bestes Herbstwetter für eine Wanderung im Watt, dachten sich vier Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Sie liefen bei Butjadingen hinaus ins Watt. Doch als sie wieder an Land zurückkehren wollten, hatten sie ein echtes Problem: Die einsetzende Flut hatte einen Priel bereits gefüllt. Aus eigener Kraft konnten sie nicht mehr ans Ufer gelangen. Dies war zwar nur hundert Meter entfernt, aber nun für sie unerreichbar.
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Rettung aus dem Watt
Gegen 11.30 Uhr traf der Alarm bei den freiwilligen Seenotretter der DGzRS-Station Fedderwardersiel ein. Sie besetzten umgehend das Seenotrettungsboot Hermann Onken. Kurze Zeit später waren sie schon bei den vom Wasser eingeschlossenen Teenagern und holten sie vor Burhave von der Sandbank. Im Hafen von Fedderwardersiel übergaben die Seenotretter die vier Jugendlichen zur weiteren Versorgung an den Landrettungsdienst.
„Die Mädchen waren sichtlich geschockt“, heißt es in
Mitteilung der Seenotretter.
Aus diesem aktuellen Anlass machen sie einmal mehr auf die Gefahren des Wattenmeers aufmerksam. Touristen sollten niemals alleine ins Watt aufbrechen, sondern sich immer einer geführten Tour mit erfahrenem Wattführer anschließen! Die Kraft der Gezeiten und die Beschaffenheit des Meeresgrundes bergen große Risiken. Senken, Priele, Löcher, Muschelfelder, Steilkanten und Schlickfelder können lebensgefährlich werden.
Sicherheitstipps der Seenotretter finden Wattwanderer auf der speziellen Internetseite sicher-auf-see.de.
Der Vorfall im Watt erinnert an eine Geschichte aus unserem Buch MAYDAY, die noch knapper ausgeht. Vormann Wolfgang Bünting aus Neuharlingersiel berichtet darin, wie er vier Jugendlich in letzter Sekunde von einer Boje rettet. Mit dem Buch MAYDAY haben wir den Seenotrettern ein Denkmal gesetzt. 20 Seenotretter erzählen darin von den dramatischsten Einsätzen ihres Lebens.