An mehreren Stränden der ostfriesischen Inseln sind in den vergangenen Tagen gelbe und weiße Paraffin-Klumpen angeschwemmt worden. Betroffen ist insbesondere der gesamte Nordstrand von Juist. Auch auf Norderney und Borkum wurden Funde in geringerem Ausmaß gemeldet.
Wasserschutzpolizei ermittelt
Nach Angaben der Inselverwaltung von Juist handelt es sich um Paraffin – ein Produkt auf Erdölbasis. Es kommt unter anderem bei der Herstellung von Kerzen und Kosmetik zum Einsatz. Die ersten Stücke wurden bereits am Freitag auf Juist entdeckt. Wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilt, folgten am Montag und Dienstag weitere Funde auf den Nachbarinseln.
Auf Juist wurden „feinkörnige bis zu zehn Zentimeter große Kugeln“ festgestellt, so der Landesbetrieb weiter. "Es ist leider überall", sagte eine Sprecherin der Gemeinde. Mitarbeiter des Bauhofs reinigen aktuell mit einem Spezialgerät den Spülsaum, in dem sich die meisten Klumpen nach Hochwasser sammeln. Die Rückstände werden anschließend ordnungsgemäß entsorgt. Mit Proben soll die genaue Zusammensetzung des Stoffs zu analysiert werden.
Auch Nachbarinseln sind betroffen
Auf Norderney ist die Lage entspannter. Laut NLWKN wurden nur kleinere Mengen entdeckt, die von Mitarbeitern der Stadt und des Landesbetriebs eingesammelt wurden. Die Behörden raten davon ab, die Klumpen mit bloßen Händen zu berühren. Die Inselverwaltung betonte jedoch, dass das Baden im Meer und Spaziergänge am Strand weiterhin ohne jede Einschränkungen möglich sind.
Wo kommt das Paraffin her? Der NLWKN teilt mit, dass es noch keine konkreten Hinweise auf den Verursacher gibt. Die Wasserschutzpolizei ermittelt. Paraffin wird mit Tankschiffen transportiert; wenn Tanks gespült werden, gelangt es ins Meer. Diese Praxis ist seit Jahren verboten.