In einigen Agenturmeldungen gibt es Wortspiele mit Kapitänen, die "auf dem Trockenen" sitzen oder dem "Tanker", der "vollgetankt" unterwegs war. Wir verzichten darauf, denn nichts an dieser Geschichte ist auch nur irgendwie lustig...
Laut Angaben der Polizei geriet in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Motortankschiff auf der Elbe außer Kontrolle und trieb unkontrolliert flussabwärts. Der Kapitän war betrunken am Steuer eingeschlafen.
Kapitän schläft betrunken ein
Der Vorfall ereignete sich gegen 0:36 Uhr in Höhe des Elbehafens Brunsbüttel. Das unter deutscher Flagge fahrende Tankschiff war eigentlich für eine Kanalpassage vorgesehen. Statt den geplanten Kurs einzuhalten, steuerte es unaufhaltsam weiter. Eine Kollision mit einem Schlepper drohte!
Nur die schnelle Reaktion des Schlepperkapitäns konnte den Zusammenstoß mit dem weitaus größeren Schiff in letzter Sekunde verhindern.
Kollision in letzter Sekunde verhindert
Während die Verkehrszentrale mehrfach vergeblich versuchte, den Schiffsführer per Funk oder Telefon zu erreichen, wurde ein Lotsenversetzboot losgeschickt. Beim Eintreffen bot sich den Lotsen ein merkwürdiges Bild: Die Brücke des Schiffes schien verwaist.
Erst als einer der Lotsen an Bord kletterte, entdeckte er den Kapitän – tief schlafend am Steuer. Es brauchte mehrere Anläufe, um ihn aufzuwecken. Schließlich wurde das Tankschiff unter der Leitung des Lotsen sicher in die Kanalschleuse gebracht, wo die Wasserschutzpolizei Brunsbüttel die Ermittlungen übernahm. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,04 Promille. Klarer Verstoß gegen die Vorschriften für die Schifffahrt.
Kapitän braucht anderen Job
Die Konsequenzen ließen nicht lange auf sich warten: Die Polizei verhängte ein Fahrverbot, zog das Schifferpatent ein und leitete ein Strafverfahren wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ein.
Erst am nächsten Tag konnte das Tankschiff mit einem neuen Schiffsführer seine Fahrt Richtung Kiel fortsetzen. Der ursprüngliche Kapitän hingegen wird sich wohl - und hoffentlich - beruflich umorientieren müssen.