Sehr norddeutscher Einsatz für die Feuerwehr Bremerhaven: Am frühen Freitagmorgen wurde ein junger Seehund auf der Deichpromenade entdeckt – weit entfernt von seinem natürlichen Lebensraum. Mitarbeitende der Stadtreinigung hatten das Tier zwischen Wasser und Deich bemerkt. Sie alarmierten die Einsatzkräfte.
Die Feuerwehr rückte mit einer speziellen Transportbox an, fing den kleinen Heuler behutsam ein und brachte ihn auf die Feuerwache. Dort übergaben sie das Tier an einen Experten der Seehundstation Norddeich (Landkreis Aurich).
Heuler in gutem Zustand
Nach einer ersten Untersuchung durch den Fachmann konnte Entwarnung gegeben werden: Der Heuler war augenscheinlich unverletzt und in gutem Allgemeinzustand. Dennoch bleibt der Vorfall ein Lehrstück für den richtigen Umgang mit Wildtieren an der Küste – besonders zur Zeit der Seehundgeburten im Mai und Juni.
Die Feuerwehr nutzt den Fall, um eindringlich aufzuklären: Junge Seehunde, die allein am Strand oder Deich liegen und mit klagenden Lauten nach ihrer Mutter rufen, sind nicht automatisch verwaist. Oft hat sich das Muttertier nur zum Jagen ins Wasser zurückgezogen. In solchen Fällen gilt: Abstand halten und nicht anfassen.!Jede Störung kann dazu führen, dass die Mutter das Jungtier dauerhaft verlässt.
Heuler gefunden - was tun?
Wer einen vermeintlich hilfsbedürftigen Seehund entdeckt, sollte immer die zuständige Seehundstation oder den regionalen Naturschutzdienst informieren. Der gerettete Heuler aus Bremerhaven dürfte nur wenige Wochen alt sein – und ist nun in fachkundiger Obhut...
Seehund oder Heuler gefunden - hier noch mal die Checkliste, wie man richtig mit der Situation umgeht.
Tipps im Umgang mit Heulern (Seehundwelpen an der Küste):
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Abstand halten: Mindestens 300 Meter Abstand, Heuler nicht anfassen oder streicheln.
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Nicht füttern: Falsche Nahrung kann Schaden anrichten.
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Ruhig verhalten: Kein Lärm, keine schnellen Bewegungen.
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Hunde anleinen: Schutz vor Stress oder Angriffen.
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Nicht ins Wasser treiben: Heuler brauchen Ruhe, um sich zu erholen.
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Fundort nicht verlassen: Tier aus sicherer Entfernung beobachten.
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Profis informieren: Lokale Seehundstation oder Polizei benachrichtigen.
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Kein Selfie! Wildtiere sind keine Fotomotive.