Das Flaggschiff von Hapag-Lloyd, die "Hamburg Express", hat den Hamburger Hafen am Sonntag zum vorerst letzten Mal verlassen. Der rund 400 Meter lange Frachter, der knapp 24.000 Standardcontainer (TEU) fassen kann, ist nicht nur das größte deutsche Schiff, sondern einer der größten Containerfrachter der Welt.
Neue Kooperation verändert Liniendienste
Eine neue "Zwillings"-Kooperation von Hapag-Lloyd mit der Reederei Maersk ("Gemini Cooperation) führt zu einer Neuausrichtung der Liniendienste im Frachtverkehr. Und dafür, dass Hamburg sein Flaggschiff vielleicht für immer verliert...
Erst im November war die "Hamburg Express" von Eva Maria Tschentscher, der Ehefrau des Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), feierlich getauft worden. Weniger als ein halbes später nun der (vorerst) letzte Besuch. Im bisherigen "FE3 Service" geht es nach Asien - doch dann startet der neue Gemini-Dienst "NE1".
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"Unsere größten Neubauten werden künftig vorrangig andere norddeutsche Häfen wie Wilhelmshaven anlaufen", sagte Hanja Maria Richter, Sprecherin von Hapag-Lloyd, im "Hamburger Abendblatt". Die neue Kooperation zwischen Hapag-Lloyd und Maersk umfasst insgesamt eine Flotte von rund 290 Schiffen mit einer Kapazität von insgesamt 3,4 Millionen TEU. Maersk stellt dabei 60 Prozent, Hapag-Lloyd 40 Prozent der Kapazitäten.
Hamburg verliert Ladung
Es war bereits erwartet worden, dass Hamburg durch die Gemini-Kooperation Ladung verliert. Beide Reedereien konzentrieren sich auf Häfen, in denen sie eigene Umschlagterminals betreiben. In Deutschland sind dies Bremerhaven und Wilhelmshaven.
Dieses großartige Foto des letzten Anlaufs von Hamburg nahm Susanna Peters auf. Sie zeigt es in der Ankerherz Community auf Facebook!
Für Maersk hat Bremerhaven ohnehin eine größere Bedeutung als Hamburg. Mit der "Hanoi Express" (3. April) und der "Singapore Express" (10. April) werden weitere baugleiche Schiffe ihre vorerst letzten Anläufe in der Hansestadt absolvieren.
Die "Hamburg Express" ist Teil einer Serie von zwölf baugleichen Schiffen. Obwohl nach der Hansestadt benannt, war sie bereits Schiff Nummer Sieben dieser Reihe, die 2023 mit der "Berlin Express" begann und mit der "Wilhelmshaven Express" in diesem Jahr abgeschlossen wird. Gebaut wurden alle Schiffe in Südkorea.