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Auf den Orkney-Inseln im Norden Schottlands ist nun ein ganz besonderes Relikt aus dem Sand aufgetaucht: das Wrack eines britischen Kriegsschiffs aus dem 18. Jahrhundert, das einst in der Amerikanischen Revolution zum Einsatz kam. Forscher haben es nun identifiziert.
Das hölzerne Wrack wurde bereits im vergangenen Jahr an einem abgelegenen Strand im Nordosten der Insel Sanday entdeckt. Wind und Wellen hatten den jahrhundertealten Sand freigelegt, unter dem die Überreste der Fregatte verborgen lagen. Anwohner zogen mit Traktoren die schweren Balken aus dem Strand, ehe Archäologinnen und Archäologen von Wessex Archaeology mit der wissenschaftlichen Analyse begannen.
Wrack auf den Orkneys identifiziert
Hunderte Schiffe sind im Laufe der Jahrhunderte rund um die Orkneys gesunken – berüchtigt für ihre Stürme und tückischen Klippen. Doch durch dendrochronologische Untersuchungen der Hölzer konnte das Alter des Wracks auf die Mitte des 18. Jahrhunderts datiert werden. Schließlich wurde das Schiff als die HMS Hind identifiziert. Eine Fregatte der Royal Navy, gebaut im Jahr 1749. Hind bedeutet in der Übersetzung Hirschkuh.
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Die Hind segelte 1758 während des Siebenjährigen Krieges nach Nordamerika und nahm an der Belagerung des französischen Forts Louisbourg in Nova Scotia teil – ein strategischer Sieg für das britische Empire. Im darauffolgenden Jahr unterstützte sie die Eroberung Québecs. Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskriegs diente sie als Geleitschutz für britische Konvois. 1784 wurde das ausgediente Kriegsschiff verkauft, in Earl of Chatham umbenannt und als Walfänger eingesetzt – ein hartes Geschäft im Nordatlantik.
Schiffsfriedhof Orkney Inseln
Doch schon ein Jahr später, 1785, zerschellte die ehemalige Fregatte bei schwerem Wetter an der Küste von Sanday. Alle Crewmitglieder überlebten den Schiffbruch – das Wrack hingegen versank im Sand, wo es bis heute ruhte.
Die geborgenen Hölzer lagern nun in Wassertanks im Sanday Heritage Centre, um sie vor dem Verfall zu schützen. Eine dauerhafte Lösung zur Konservierung wird derzeit geprüft. Gefördert wurde das Projekt von Historic Environment Scotland und dem National Heritage Memorial Fund.
Hinweis: Zum Foto dieses Beitrags: Es zeigt eine andere Fregatte der Royal Navy aus dem 18. Jahrhundert. Ein Gemälde der Hind scheint es nicht zu geben, zumindest konnten wir bei unseren Recherchen nichts finden.