Gegen 4.50 Uhr setzte der Segler über sein Mobiltelefon einen schwer verständlichen Notruf ab. Die Rettungsleitstelle See der DGzRS in Bremen, das Maritime Rescue Co-ordination Centre (MRCC), konnte das Signal orten: rund zwölf Seemeilen nördlich des Schönberger Strands. Umgehend wurde der Seenotrettungskreuzer BERLIN der Station Laboe alarmiert.
Parallel informierte die DGzRS alle Schiffe im Umfeld des vermuteten Unglücksorts. Ein 90 Meter langes Frachtschiff, das sich in der Nähe befand, reagierte sofort und sichtete wenig später die treibende Yacht. Eine Leine hatte sich im Propeller des Segelboots verfangen – der Mann war manövrierunfähig den Wellen ausgeliefert.
Der Frachterkapitän entschloss sich, in der Nähe der Yacht zu bleiben, und verschaffte ihr mit seiner Größe Schutz vor dem Wind. So gelang es, die Situation bis zum Eintreffen der Rettungskräfte zu stabilisieren – ein Akt bemerkenswerter maritimer Solidarität.
Gegen 6 Uhr erreichte die BERLIN die Position. Ein Seenotretter stieg bei Seegang von etwa sechs Beaufort auf die havarierte Yacht über. Das Tochterboot STEPPKE nahm das Segelboot schließlich in Schlepp und brachte es sicher in den Hafen von Wendtorf, den der Schleppverband um 9.40 Uhr erreichte.
Der Skipper, dessen Yacht im Heimathafen Peenemünde registriert ist, blieb unverletzt. Er befand sich auf dem Weg nach Kiel.
Wir von Ankerherz feiern den Kapitän des Frachtschiffs. Guter Mann!
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