Während einer Überfahrt von Büsum nach Helgoland kam es an Bord der MS Funny Girl zu einem medizinischen Notfall. Eine Frau war plötzlich zusammengebrochen. Zufällig anwesende medizinisch geschulte Personen – ein Rettungsdienstmitarbeiter im Urlaub sowie mehrere Krankenschwestern – leiteten umgehend erste Maßnahmen ein.
Da sich der Zustand der Patientin als ernst einschätzte, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert. Die Crew der Helgolandfähre sperrte hintere Deck sowie Teile des Sonnendecks ab.
Gaffer stören Notfalleinsatz
Während der Rettungsaktion kam es laut Beteiligten zu mehreren Störungen durch andere Fahrgäste. Einige ignorierten die Absperrungen, filmten mit dem Handy die Patientin und das Geschehen oder begaben sich in den abgesperrten Bereich. In einem Fall soll sogar ein Passagier über die am Boden liegende Frau hinweg gestiegen sein.
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Ein beteiligter Helfer äußerte sich später auf Facebook deutlich kritisch über dieses Verhalten. In den Kommentaren seines Beitrags zeigten sich viele Nutzer bestürzt. Es wurde die Frage laut, ob in solchen Fällen Sanktionen möglich oder sinnvoll seien. Kann ein solches Verhalten bestraft werden? Gute Frage.
Reederei äußert sich
Die Reederei Adler & Eils bestätigte den Vorfall gegenüber t-online und hob hervor, dass sich der Großteil der Passagiere rücksichtsvoll und verständnisvoll verhalten habe. Nur einzelne Personen hätten durch ihr Verhalten den Einsatz gestört. Die betroffene Patientin wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, ihr Zustand ist laut Reederei stabil. Auch eine zweite Passagierin, die bereits vor Fahrtbeginn einen Kreislaufkollaps erlitten hatte, ist wohlauf.