Ist die dänische Küste einer Katastrophe entgangen?
In der Nacht zu Mittwoch kam es im dichten Schiffsverkehr der Dänischen Straße zu einer gefährlichen Kollision zwischen zwei großen Frachtschiffen: dem Containerschiff Maersk Gironde und dem Autotransporter SFL Composer. Nur knapp vor der Ostküste der Insel Fünen, in einer der meistbefahrenen Seestraßen Europas, stießen die Schiffe im Tiefwasserkanal zusammen. Was deutliche Spuren hinterließ.
Beide Schiffe wurden von den dänischen Behörden festgesetzt. Die Maersk Gironde liegt derzeit vor Anker, während die SFL Composer mit Schlepperhilfe in den Hafen von Odense gebracht wurde. Nach ersten Einschätzungen der dänischen Seefahrtsbehörde wurde bei dem Vorfall niemand verletzt, und es ist bislang kein Umweltschaden durch auslaufendes Öl oder andere Stoffe gemeldet worden. Die Schäden an den Schiffen scheinen erheblich zu sein.
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Bilder, die dänische Medien am Mittwoch veröffentlichten, zeigen einen massiven Kratzer entlang der Steuerbordseite des Autotransporters. Rund drei Viertel der 200 Meter langen SFL Composer sind betroffen. Besonders auffällig: eine große Delle und ein Loch am Heck. Die Maersk Gironde, ein Containerschiff mit einer Kapazität von 4.800 TEU, hat laut Reederei Schäden am Bug erlitten.
Die Maersk Gironde, Baujahr 2002, war auf dem Weg von Wilhelmshaven nach Danzig. Die SFL Composer, gebaut 2006, transportiert im Auftrag von Volkswagen Fahrzeuge und kann bis zu 6.500 Autos laden. Am Mittwochmorgen sollten Taucher die Unterwasserseiten beider Schiffe inspizieren. Zur Ursache des Zusammenstoßes äußerte sich die dänische Schifffahrtsbehörde bislang nicht. Auch über die Wetterverhältnisse zur Zeit der Kollision gibt es keine offiziellen Angaben.
Angesichts der Größe der beiden Frachter und der potenziellen Risiken für Mensch, Umwelt und Verkehr bleibt die Frage: Wie knapp ist eines der empfindlichsten Seegebiete Europas einer Katastrophe entgangen?