In der Nähe der isländischen Hauptstadt Reykjavik ist in der Nacht ein großer Vulkan ausgebrochen. Welche Folgen der Ausbruch hat, ist noch nicht klar. Islands Präsident wandte sich mit mahnenden Worten an die Bevölkerung der Insel.
Es war 22:17 Uhr am Montagabend, als der Vulkan auf der Halbinsel Reykjanes Lava und Geröll aktiv wurde. Monatelang hatte die Erde gebrodelt – ein Ausbruch war befürchtet worden. Geröll und Lava flogen in die Luft. Auf Videos erkennt man, wie Lava aus einem kilometerbreiten Riss floss. Im Laufe der Nacht vergrößerte sich der Spalt auf eine Breite von vier Kilometern. Etwa 200 Kubikmeter Lava strömen pro Sekunde heraus.
Vulkan bricht nahe Grindavik aus
Islands Präsident Guðni Jóhannesson wandte sich über die Sozialen Netzwerke an die Bevölkerung. Er sprach von einem „gefährlichen Moment“ für sein Land und forderte die Menschen auf, den Anweisungen und Empfehlungen der Rettungskräfte unbedingt Folge zu leisten. Die Polizei warnte Schaulustige davor, sich dem Vulkan zu nähern.
An eruption has started on the Reykjanes peninsula.
The eruption is located about 3 km north of Grindavik. The eruption began at 22.17 following the earthquake swarm that started around 21:00. https://t.co/9vYBBjNcX9 pic.twitter.com/sYLwWhUtlA— Veðurstofa Íslands / Icelandic Met Office (@Vedurstofan) December 18, 2023
Regierungschefin Katrin Jakobsdottir erklärte, sie sei in Gedanken bei der Bevölkerung im Südwesten der Insel. „Es ist klar, dass es sich um einen bedeutsamen Ausbruch handelt“, sagte sie.
Nach Angaben von Vulkanologen erstreckt sich der Riss in Richtung des Fischerdorf Grindavik. Aktuell sind keine Gebäude gefährdet. Die Lage kann sich aber jederzeit ändern. Experten meinen, dass der Ausbruch einige Tage, wenn nicht gar Wochen andauern kann. Rund 4000 Einwohner in Grindavik waren bereits im November evakuiert worden. Momentan dürfen sie zwar tagsüber in ihre Häuser, aber nicht grundsätzlich zurückkehren.
Hier gibt es einen Live-Stream vom Vulkan
Der Flugverkehr am nah gelegenen Internationalen Flughafen ist nicht eingestellt. Aber es kommt zu zum Teil starken Verspätungen, wie auf der Seite des Airports zu sehen ist. Vorübergehend war die höchste Warnstufe Rot ausgegeben worden.
Der aktuelle Vulkanausbruch ist der vierte innerhalb von zwei Jahren auf Island. Die „Insel aus Feuer und Eis“ ist mit mehr als 30 aktiven Vulkansystemen die größte und aktivste Vulkanregion Europas. Sie liegt zwischen den nordamerikanischen und europäischen Erdplatten.
Ganz in der Nähe des Ausbruchsortes befindet sich die berühmte Touristenattraktion „Blaue Lagune“. Sie war erst am Wochenende wieder eröffnet worden. Zum Zeitpunkt der Eruption nach isländischen Medienberichten kein Gast vor Ort gewesen sein.
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