Der Kapitän des deutschen Fabrikschiffs Helen Mary wurde im irischen Hafen von Cork festgenommen, nachdem das Schiff zuvor auf See einer Durchsetzungssperre unterlag.
Eskorte in den Hafen von Cork
Am Sonntag hatte ein Patrouillenschiff der Europäischen Fischereiaufsichtsagentur (EFCA) die Helen Mary in der irischen ausschließlichen Wirtschaftszone gesichtet. Der Verdacht: mögliche Verstöße gegen das EU-Fischereirecht. Die Behörden gehen davon aus, dass das Schiff mehrfach gegen Vorschriften verstoßen haben könnte. Deshalb wurde es für eine eingehende Kontrolle nach Cork eskortiert.
Am Montag informierte die Polizei in Cork über mögliche Anklagen gegen den Kapitän. Nach Angaben der irischen Polizei (Gardai) wurde er gemäß dem irischen Fischerei- und Seegerichtsgesetz von 2006 festgenommen. Die Ermittlungen laufen weiter.
Die Helen Mary geriet bereits in der Vergangenheit in den Fokus von Behörden und Umweltschützern. 2020 enterten Greenpeace-Aktivisten den Trawler vor der Küste Schottlands, um auf den Fang in britischen Meeresschutzgebieten aufmerksam zu machen. (Von Greenpeace stammt auch das Foto dieses Beitrags). Bereits 2019 war das Schiff in einem schottischen Hafen für eine Untersuchung im Zusammenhang mit dem Fischereischutz festgesetzt worden.
Greenpeace fordert strengere Vorschriften
Greenpeace fordert seit Langem strengere Vorschriften für den Einsatz von Fabrikschiffen. Diese Trawler-Klasse kann erheblich größere Mengen Fisch fangen als herkömmliche Fangschiffe und steht daher immer wieder in der Kritik.