Es sind Minuten, die niemand an Bord je vergessen wird...
Auf der Rückreise einer Kreuzfahrt durch die Bahamas ereignete sich ein dramatischer Zwischenfall vor der Küste Floridas: Ein Vater sprang von Deck 4 des riesigen Kreuzfahrtschiffs in die offene See, um seine Tochter zu retten. Das Mädchen war offenbar beim Posieren für ein Foto über die Reling gefallen.
Bei dem Schiff handelt es sich um die „Disney Dream“, eines der größten Schiffe der Disney Cruise Line. Der Kreuzliner ist 339 Meter lang, rund 37 Meter breit und verfügt über 14 Passagierdecks. Mehr als 4.000 Passagiere finden an Bord Platz, dazu rund 1.450 Crewmitglieder. Das Schiff ist mehr schwimmender Vergnügungspark als Schiff.
Albtraum an Bord der Disney Dream
Das Schiff war auf Weg zurück nach Fort Lauderdale war, als sich das Unglück ereignete. Die Mutter stand fassungslos auf dem Deck, als ihr Mann ohne Zögern ins Wasser sprang. In sozialen Netzwerken kursiert ein Video, das zeigt, wie Passagiere jubeln, als Vater und Tochter schließlich von einem Rettungsboot geborgen werden. Der Vater streckt den Daumen nach oben.
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Rund zehn Minuten hatten die beiden im Meer geschwommen, wie eine Zeugin dem TV-Sender CBS sagte: „Oh mein Gott, er ist ein Held. Er ist gesprungen, um sein Kind zu retten. Ich habe geweint wie ein kleines Kind, weil wir alle Angst hatten.“
Eine andere Passagierin schildert die Szene eindrücklich: „Das Schiff war so schnell unterwegs – in einem Moment waren sie noch zu sehen, dann nur noch winzige Punkte im Meer. Und dann verschwanden sie aus dem Blick.“
Ist der Vater ein Held - oder ist er auch Verursacher des Unglücks? Inzwischen mehren sich in den Sozialen Netzwerken Stimmen, die seine Rolle kritisch hinterfragen. Egal, wie man diese Frage bewerten mag: Einen Helden gibt es in dieser Geschichte.
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Der Kapitän der "Disney Dream" stoppte sofort die Fahrt, drehte das Schiff und ließ ein Rettungsboot zu Wasser. Innerhalb weniger Minuten war die Rettung zur Stelle - eine große nautische Leistung angesichts der Größe der "Disney Dream". Das professionelle Handeln spricht auch für eine gut ausgebildete Crew. Die Bergung der beiden wurde von zahlreichen Gästen beobachtet.
Nur jeder Vierte überlebt
Die Kreuzfahrtreederei Disney bestätigte den Vorfall in einem offiziellen Statement und lobte die schnelle Reaktion der Crew: „Wir danken unseren Crewmitgliedern für ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten und ihr promptes Handeln, das zur sicheren Rückkehr der beiden Gäste an Bord führte.“
Ein Kreuzfahrtexperte erklärte gegenüber dem TV-Sender CBS, dass statistisch gesehen nur etwa ein Viertel aller über Bord gegangenen Personen gerettet werden können. Unfälle, bei denen Menschen von Kreuzfahrtschiffen ins Meer stürzen, sind selten – und nicht immer enden sie so glimpflich.
Im Jahr 2019 kam eine deutsche Touristin ums Leben, nachdem sie zwischen Norwegen und Dänemark über Bord gegangen war. Im selben Jahr ereignete sich eine weitere Tragödie: Ein Kleinkind starb, nachdem es von seinem Großvater an ein offenes Fenster gehalten worden war. Und erst vor wenigen Tagen ging ein Mann bei der Islandfähre "Norröna" über Bord (HIER liest Du die Story im Ankerherz Blog).
