Backsteinhäuser hinterm Deich. Kutter im Hafenbecken und Touristen, die mit Fotoapparat und Fischbrötchen durch die Gassen schlendern. So sieht Sommer an der Nordsee aus. Eine neue Studie der Fachhochschule Westküste zeigt jetzt: Urlauber sind hier nicht nur geduldet – sie sind willkommen!
Anders als in touristischen Destinationen wie Mallorca, wo Touristen wegen der Überbelastung inzwischen teils offene Feindseligkeit entgegenschlägt, sieht es im Norden anders aus: Mehr als die Hälfte der Befragten in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sieht den Tourismus positiv.
Touristen herzlich willkommen
Vor allem die wirtschaftliche Bedeutung wird hervorgehoben: Jobs, Einkommen, lebendige Orte. In Niedersachsen sagen sogar 45 Prozent der Einheimischen, dass Urlauber auch ihr persönliches Wohlbefinden steigern.
Von Sielort zu Sielort entlang der Küste, von Greetsiel bis zu den Ostfriesischen Inseln – vielerorts empfinden die Bewohner die Zahl der Gäste als genau richtig. Rund ein Viertel sagt sogar: Es könnten noch mehr sein. Nur eine Minderheit empfindet die Besucherströme als zu viel.
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Doch natürlich gibt es auch Schattenseiten. In der Hochsaison sind Straßen oft verstopft, die Parkplätze voll. Besonders auf Sylt und in anderen Hotspots wird bezahlbarer Wohnraum für Einheimische knapp – weil Ferienwohnungen und Zweitwohnsitze den Markt bestimmen.
Und es gibt Unterschiede zwischen den Küstenländern: In Niedersachsen empfindet ein Fünftel der Befragten die Zahl der Hunde und Zweitwohnungsbesitzer als „zu hoch“. In Schleswig-Holstein ist es sogar ein Viertel.
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Die Tourismus-Agenturen wollen deshalb nicht einfach noch mehr Gäste anlocken. Stattdessen soll die Aufenthaltsqualität steigen: bessere Infrastruktur, nachhaltige Konzepte, Angebote, von denen Gäste und Einheimische gleichermaßen profitieren. „Nur wenn alle etwas vom Tourismus haben, bleibt er auch akzeptiert“, sagt Holger Heymann, Vorsitzender des Tourismusverbands Niedersachsen.
Zu viele Hunde und Zweitwohnungen
Das Fazit der Studie: An der Nordsee sind Gäste willkommen. Aber damit es so bleibt, müssen Wirtschaft, Gemeinden, Besucher – und eben auch die Einheimischen – gemeinsam an einem Strang ziehen...