++ Update, Abend des 19. Februar ++
Wie die niederländische Küstenwache berichtet, sind die 28 Seeleute inzwischen von Bord evakuiert worden. Am Dienstagabend stellte der Hochseeschlepper Multratug 35 eine Schleppverbindung mit dem brennenden Schiff her. Die Multratug 36, Kamara und Abeille Normandie, ein Schiff der französischen Küstenwache, sind vor Ort, um die Operation zu unterstützen. Auch Belgien leistet Hilfe. Die Bergung wird von Smit Salvage durchgeführt.
Zur Erstmeldung:
Rettungsteams aus Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden reagierten am Vormittag auf einen Notruf des Frachtschiffes Grande Brasile im Ärmelkanal. Das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff der italienischen Reederei Grimaldi meldete gegen 09:35 Uhr ein Feuer an Bord. Wenig später verlor es Antriebs- als auch Steuerfähigkeit.
Feuer 15 Seemeilen vor Ramsgate
Wie die britische Maritime and Coastguard Agency (MCA) mitteilt, wurde das Feuer inzwischen gelöscht. AIS-Daten zeigen, dass das Schiff jedoch weiterhin im Ärmelkanal treibt. Schlepper und weitere Einsatzkräfte stehen vor Ort bereit.
Die Grande Brasile, ein sogenanntes ConRo-Schiff (Kombination aus Containerschiff und RoRo), befand sich auf dem Weg von Antwerpen (Belgien) nach Le Havre (Frankreich). Etwa 15 Seemeilen vor Ramsgate, England, brach das Feuer aus.
Seenotretter angefordert
Die britische Küstenwache forderte die Royal National Lifeboat Institution (RNLI) auf, Rettungsboote aus Dover und Ramsgate zu entsenden. Diese erreichten das Schiff kurze Zeit später. Die Besatzung der Grande Brasile gab in der Zwischenzeit Entwarnung: Alle 28 Personen an Bord seien wohlauf, Verletzte gebe es keine.
Das Feuer sei auf ein Deck begrenzt gewesen, und das bordeigene Feuerlöschsystem habe erfolgreich eingegriffen. Die Rettungsboote mussten das Schiff nicht betreten und kehrten nach Freigabe durch die Behörden zu ihren Stationen zurück.
Brand auf einem Schwesterschiff
Zusätzlich überwachte ein Überwachungsflugzeug der niederländischen Küstenwache die Lage aus der Luft. Vor Ort befinden sich das französische Rettungsschiff Abeille Normandie sowie der niederländische Schlepper Multratug 35, die beide zur Unterstützung bereitstehen.
Die Reederei Grimaldi geriet bereits im Juli 2023 in die Schlagzeilen, als auf der Grande Costa d'Avorio während des Beladens in Port Newark, New Jersey, ein verheerendes Feuer ausbrach. Damals kamen zwei Feuerwehrleute ums Leben, und das Schiff wurde schwer beschädigt. Die Ursache des Brandes wird noch untersucht.
Die aktuelle Situation der Grande Brasile bleibt weiter angespannt. Die Behörden koordinieren nun die nächsten Schritte, um das Schiff sicher in einen Hafen zu schleppen. Es ist auch bereits häufiger im Hamburger Hafen zu Gast gewesen. 2016 war das Schiff in den Schlagzeilen, als der Hamburger Zoll eine große Menge Kokain an Bord entdeckte.