Noch immer, mehr als 112 Jahre nach ihrem Untergang, fasziniert das Drama der "Titanic" viele Menschen. Ein privater Sammler hat bei einer Auktion des Hauses Henry Aldridge & Son 1,56 Millionen Pfund (umgerechnet 1,87 Millionen Euro) für eine Uhr bezahlt, die Überlebende dem Kapitän der "Carpathia" schenkten.
Mit seinem Schiff hatte der Seemann mehr als 700 Passagiere vor dem Tod im kalten Nordatlantik bewahrt. Kapitän Arthur Rostron und seine Crew erreichten als erste die Stelle des Untergangs und zogen die Überlebenden aus dem Wasser. Die als "unsinkbar" geltende Titanic rammte am 14. April 1912 einen Eisberg und sank nahe Neufundland. Knapp 1.500 Menschen kamen ums Leben.
Mythos Titanic ungebrochen
Aus Dankbarkeit für die Rettungsaktion schenkten drei wohlhabende Passagiere dem Seemann der "Carpathia" einen Chronometer aus 18-karätigem Gold mit persönlicher Gravur. Die Summe, die nun ein Sammler dafür hinlegte, bedeutet einen neuen Rekord. 1,87 Millionen Euro - das wurde noch nie gezahlt.
Erst im März war eine Taschenuhr des reichsten Passagiers an Bord der Titanic, John Jacob Astor, für 1,175 Millionen Pfund vom selben Auktionshaus versteigert worden. Eine Geige, die während des Untergangs gespielt wurde, versteigerte Henry Aldridge & Son vor einigen Jahren für 1,1 Millionen Pfund.
Millionengeschäft mit Devotionalien
Die BBC zitiert den Auktionator Andrew Aldridge mit den Worten, dass das Angebot an Erinnerungsstücken immer geringer werde, bei steigender Nachfrage.
Was an Bord der Titanic in den letzten Stunden geschah und welche Rolle der Kapitän des Oceanliners spielte, ist ausführliches Thema in unserem Buch "Das muss das Boot abkönnen". Darin geht es um die Vorbildfunktion von Kapitänen in Krisensituationen.