04/09/25

Schiffsversicherer warnen vor Gefahren durch brennende E-Autos

Wenn ein Elektroauto auf einem Autofrachter in Brand gerät, reicht Wasser nicht aus, um die Flammen zu ersticken. Im Gegenteil: Die entstehenden Gase können sich in den geschlossenen Decks sammeln und eine hochexplosive Mischung bilden. Für die Crews der großen Schiffe eine echte Bedrohung... 
Schiffsversicherer warnen vor Gefahren durch brennende E-Autos

Die Internationale Vereinigung der Schiffsversicherer (IUMI) warnt vor einem bislang kaum beachteten Risiko. Bei Bränden von Elektroautos an Bord von Autofrachtern oder RoPax-Fähren kann es zu Explosionen kommen.

E-Auto-Brände sind seit Jahren ein großes Thema für Reedereien. Einige Fährgesellschaften haben bereits den Transport von Elektrofahrzeugen verboten. Grund: Die Batteriepacks moderner E-Autos können sich selbst entzünden, etwa durch Überhitzung oder innere Defekte. Oder sie geraten in Brand, wenn ein benachbartes Fahrzeug Feuer fängt, und brennt mit extrem hoher Temperatur weiter.

E-Auto-Brand schwer zu löschen

Ein solches Feuer ist nur sehr schwer zu löschen, und dabei entstehen große Mengen hochgiftiger, brennbarer Gase. Gerade auf den engen, geschlossenen Decks von Autofrachtern wird das zur tödlichen Gefahr.

Bisher galt es als beste Strategie, das betroffene Deck schnell abzuschotten, die Lüftung abzuschalten und den Raum mit CO₂ zu fluten, um den Brand zu ersticken. Doch hier liegt laut IUMI das neue Risiko:

„Die beim Brand entstehenden Gase können ein explosives Gemisch bilden, wenn sie in einem abgeschlossenen Raum eingeschlossen werden“, warnt die Organisation.

Forschungen zeigen, dass die Dämpfe aus brennenden E-Auto-Batterien bis zu 30 Prozent Wasserstoff enthalten, also ein Gas mit extrem hohem Explosionspotenzial. Wird die Lüftung komplett abgeschaltet, bevor CO₂ eingeleitet wird, können sich diese Gase mit der Umgebungsluft vermischen und ein explosives Gemisch bilden. Eine einzige Zündquelle würde genügen, um eine starke Explosion auszulösen.

IUMI fordert deshalb ein rasches Umdenken. Künftig müsse eine umfassende Strategie sowohl die Brandbekämpfung selbst als auch das gezielte Management dieser gefährlichen Gase berücksichtigen. 

„Beides muss miteinander abgestimmt werden, ohne dass die Wirksamkeit der Löschsysteme leidet“, heißt es in der Mitteilung.

Die Konstruktion moderner PCTC-Schiffe (Pure Car and Truck Carriers) bringt ein weiteres Problem mit sich. Die Decks sind große, offene Flächen ohne Querschotten – ideal für den schnellen Umschlag von Fahrzeugen, aber fatal im Brandfall.
Schon eine geringe Menge Löschwasser kann die Reibung zwischen Reifen und Deck so stark verringern, dass Fahrzeuge ins Rutschen geraten. Wenn die Verzurrungen nicht halten, kann es zu einem massiven Ladungsrutsch kommen – mit der Folge, dass das Schiff Schlagseite bekommt oder sogar kentert.

Darum sind klassische Löschmethoden mit Wasserschläuchen auf solchen Schiffen nur sehr eingeschränkt möglich. IUMI rät:

„Nur bei absolut ruhiger See und ohne Wellengang darf lokal und sehr gezielt eine kleine Menge Wasser eingesetzt werden.“

Die Empfehlungen der Schiffsversicherer sind nicht nur als Ratschlag zu verstehen. Sie geben auch einen Einblick in die Situation an Bord eines Autofrachters, wenn es zu einem Feuer kommt. Eine wirklich gefährliche Lage. Anscheinend braucht es für diese Problem ganz neue Lösungen...

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