Der Norden Deutschlands erwartet den bislang schwersten Herbststurm des Jahres. Ab Donnerstag erreicht Tief „Joshua“ den Norden – und Meteorologen rechnen mit einer potenziell gefährlichen Wetterlage. Noch ist offen, wie genau der Sturm zieht. Doch die aktuellen Modelle deuten darauf hin, dass die Nordseeküste und die Inseln mit Orkanböen rechnen müssen.
Windstärke 12 ist möglich
Meteorologe Sebastian Wache von der Kieler Wetterwelt beschreibt die Lage im NDR so: Es gibt ein „Best-Case-Szenario“ und ein „Worst-Case-Szenario“. Im besten Fall zieht das Tief südlich an Schleswig-Holstein vorbei. Dann bliebe es hier „vergleichsweise ruhig“, so Wache – während sich die stärksten Stürme über anderen Regionen austoben würden.
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Im ungünstigeren Verlauf aber, wenn der Tiefkern nördlich über Dänemark zieht, liegt Schleswig-Holstein mitten „in der Einflugschneise des stärksten Windes“. Dann seien Orkanböen von 130 bis 160 Kilometern pro Stunde an der Nordseeküste möglich, also Windstärke 12. Selbst an der Ostküste wären Böen bis zu 110 km/h denkbar.
Tendenz für Worst-Case-Szenario
„Derzeit spricht die Tendenz eher für das Worst-Case-Szenario“, sagt Wache. In diesem Fall droht den Inseln und der Westküste eine Sturmflut, während die Ostküste Niedrigwasser erleben dürfte – der Wind würde das Wasser dort förmlich aus der Küstenlinie drücken.
Das Tief zieht nur sehr langsam ostwärts und wird laut Wache durch ein Hoch über Russland gebremst. So können sich über drei Tage hinweg Regenmengen von 60 bis 100 Litern pro Quadratmeter summieren.
Auch Meteorologe Martin Puchegger von wetter.com warnt:
„Ein Orkantief rast auf uns zu und bringt uns die erste gefährliche Sturmlage der Herbstsaison 2025. Das Sturmtief Joshua zieht am Donnerstag über den Ärmelkanal in Richtung Nordsee. Dann sind meterhohe Wellen und unter Umständen eine Sturmflut möglich.“
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Nach dem Sturm werde es nasskalt und windig, teils mit Schneefall bis in mittlere Lagen. Mehrere Wetterdienste rechnen mit einer sogenannten „rapid cyclogenesis“, im Deutschen auch „Bombogenese“ genannt: einem extrem schnellen Druckabfall, der die Winde massiv beschleunigt. Diese explosive Entwicklung soll am Donnerstagabend einsetzen.
Dann werden an der Nordseeküste und im Umfeld der Ostfriesischen Inseln Böen zwischen 120 und 150 km/h erwartet, im Binnenland 80 bis 100 km/h. Auch eine Sturmflut an der Westküste gilt als wahrscheinlich.
Wir brechen am Samstag zu unserer Newcastle-Tour in den Nordosten Englands aus. Der Seewetterbericht verspricht eine, sagen wir: interessante Überfahrt. Denn der nächste Sturm soll kurz darauf folgen...