Seenotretter sind die Lebensversicherung für Alle, die vor den deutschen Küsten auf der Nordsee und Ostsee unterwegs sind. Für Berufseeleute, für Wassersportler, für verirrte Wattwanderer und auch für Fischer. Heute (13. September) gab es einen dramatischen Einsatz in der Deutschen Bucht, etwa 15 Seemeilen westlich von Büsum.
Die Besatzungen zweier Fischkutter hatten den Hilferuf durchgegeben: Ein anderer Kapitän meldete einen schweren Unfall. Vermutlich durch austretendes Kühlmittel hatte ein Besatzungsmitglied eine Vergiftung erlitten. Wegen der Kontaminierung des Fischraums hatte der Kapitän seinen Rettungsversuch aber abbrechen müssen.
Seenotretter im Einsatz für vergifteten Fischer
Die Seenotleitung in Bremen alarmierte Seenotrettungskreuzer „Theodor Storm“ und einen Hubschrauber der „Northern Helicopter“, der einen Notarzt und einen Notfallsanitäter an Bord des Kutters absetzte. Wenige Minuten später trafen die Seenotretter ein. Sie ließen ein Arbeitsboot zu Wasser. Es war nicht möglich, am Kutter längsseits zu gehen, weil der Kapitän sein Fanggeschirr nicht alleine einholen konnte (Foto vom Einsatzort: Seenotretter).
Ein Seenotretter stieg unter einer Atemschutzmaske in den Fischraum ein, wo er den Bewusstlosen fand. Mit einer Rettungsschlinge hievten sie den Mann an Deck. Dort übernahmen die Mediziner die Behandlung. Mit dem Arbeitsboot holten die Seenotretter zwischenzeitlich von beiden Kuttern, die zur Vorsicht in der Nähe lagen, je ein Besatzungsmitglied ab. Sie halfen dem Kapitän, das Fanggeschirr einzuholen. Es war schwierig, den Patienten direkt vom Fischkutter auf den Seenotrettungskreuzer zu übernehmen. Doch die Operation gelang. Nach einer Erstbehandlung durch den Arzt wurde der Patient auf einer Trage mit einer Winde in den Hubschrauber hochgezogen und auf schnellstem Wege in ein Krankenhaus geflogen.