Die Verbindung riss immer wieder ab...
Nur bruchstückhaft erreichte die Seenotleitung Bremen ein Notruf: Ein Plattbodenschiff in Schwierigkeiten, irgendwo vor Travemünde, mit drei Menschen an Bord. Die Maschine war ausgefallen, der Wind nahm zu und das Schiff trieb gefährlich nah an die Küste.
Suche ohne Positionsangabe
Die Seenotretter der DGzRS-Station Travemünde reagierten sofort. Zwei Boote machten sich auf den Weg: die ERICH KOSCHUBS, frisch zurück aus der Werft, und die HANS INGWERSEN. Gemeinsam mit dem Wasserschutzpolizeiboot Hummer begannen sie die Suche. Ohne exakte Positionsangabe.
Etwa eine Seemeile vor Travemünde entdeckten sie schließlich den Havaristen: ein Plattbodenschiff mit drei Seglern, das bei Nordwestwind und kabbeligem Seegang versuchte, unter Segeln den Hafen zu erreichen. Bei Windstärke sechs in Böen und Wellen bis zwei Meter drohte eine sogenannte Legerwall-Situation. Bei auflandigem Wind kann ein manövrierunfähiges Schiff schnell auf die Küste gedrückt werden. Für Segler ist das eine der gefährlichsten Lagen überhaupt.
Den Seenotrettern gelang es, bei unruhiger See eine Leinenverbindung herzustellen. Gemeinsam schleppten ERICH KOSCHUBS und HANS INGWERSEN das Schiff sicher nach Travemünde.
Vormann lobt Teamwork
„Das war tolles Teamwork – zwischen den Booten und auch mit der Polizei“, sagte Vormann Patrick Morgenroth nach dem Einsatz. Die Segler blieben unverletzt.
Für die ERICH KOSCHUBS war es ein eindrucksvoller Wiedereinstieg in den Stationsdienst. Nach rund vier Monaten Werftzeit in Bremen war sie gerade erst wieder nach Travemünde überführt worden – die Besatzung hatte noch damit begonnen, Ausrüstung zu verladen, als der Alarm kam.