Erneut liegt ein toter Wal an einem Strand der Nordseeküste: In St. Peter-Ording wurde am Samstag der Kadaver eines rund zehn Meter langen Buckelwals entdeckt. Es ist bereits das dritte tote Großsäugetier, das in diesem Jahr an die Strände der deutschen Nordsee gespült wurde! (Foto des Beitrags: Marius Harlinghaus LKN SH / Nationalpark Wattenmeer):
Dritter Toter Wal in kurzer Zeit
Mitarbeitende der örtlichen Tourismuszentrale entdeckten das verendete Tier im Ortsteil Bad. Eine Spezialfirma rückte wenige Stunden mit schwerem Gerät auf dem Strand an. Der verweste Kadaver wurde mit einem Großbagger in einen Container verladen und anschließend zur Tierkörperbeseitigungsanlage im schleswig-holsteinischen Jagel transportiert.
Die Todesursache des männlichen Buckelwals? Noch unklar. Eine Untersuchung an der Tierärztlichen Hochschule Hannover soll in den kommenden Tagen Aufschluss geben.
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Schon im Februar wurden ähnliche Funde gemeldet: An der Küste von Sylt war ein 14 Meter langer Pottwal gestrandet. Das etwa 15 Jahre alte Tier starb vermutlich an seinem eigenen Gewicht – ein bekanntes Risiko bei so großen Tieren, wenn sie bei Ebbe stranden. Wegen der drohenden Gärgas-Explosion musste der Kadaver damals noch am Strand mit einer Kettensäge zerlegt werden.
Nur wenige Tage später wurde ein weiterer toter Wal entdeckt – diesmal ein junger Buckelwal in der Nähe der unbewohnten Insel Minsener Oog im niedersächsischen Wattenmeer. Ein Hubschrauberpilot hatte den Kadaver entdeckt, Tiermediziner stellten später fest, dass das unterernährte Jungtier wahrscheinlich an einem Parasitenbefall im Darm verendet war.
Buckelwale verirren sich in Nordsee
Wissenschaftler nutzten die Gelegenheit, um auf Minsener Oog den natürlichen Verwesungsprozess zu dokumentieren. Mithilfe einer fest installierten Kamera wurde über Wochen festgehalten, welche Tiere sich am Kadaver bedienten. Eine Sturmflut Anfang April beendete das Experiment – der Wal wurde fortgerissen, lediglich einige Rippen blieben auf der Insel zurück.
Buckelwale sind im Nordatlantik zu Hause. Sie verirren sich aber gelegentlich in die Nordsee. Ihre Nahrung besteht vor allem aus kleinen Fischarten und Krill. Die wiederholten Totfunde werfen Fragen zum Gesundheitszustand der Tiere und zu möglichen Veränderungen im marinen Ökosystem auf.