20/08/25

Todesangst auf Sandbank: Seenotretter retten Segler vor Mellum

Todesangst in der Brandung: Ein Mann und eine Frau treiben nach einem Ruderschaden in den Wellen vor Mellum. Ihr Segelboot ist manövrierunfähig, jede Welle könnte die letzte sein. Dann erscheinen die Seenotretter – und beginnen einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit.
Seenotretter im Einsatz auf einer Sandbank vor Mellum

Das hätte böse enden können...

In aufgewühlter See und ohne jede Manövrierfähigkeit trieben am Dienstag ein Mann und eine Frau auf ihrem siebeneinhalb Meter langen Segelboot in der Nordsee. Nach einem Ruderschaden geraten sie in die gefährliche Brandungszone einer Sandbank vor der unbewohnten Insel Mellum  – dort, wo Wellen von bis zu zwei Metern Höhe unbarmherzig gegen den Rumpf schlagen. Lebensgefahr.

Gegen 16 Uhr alarmierte der Skipper die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in Bremen. Nur eine halbe Seemeile nordöstlich des Leuchtturms Mellumplate steckten er und seine Mitseglerin fest. Immer wieder krachten die Wellen gegen das Boot.

Lebensgefahr auf Sandbank

Umgehend wurden die Stationen Hooksiel und Horumersiel alarmiert. Freiwillige Seenotretter liefen mit dem Seenotrettungsboot „Wolfgang Paul Lorenz“ aus – an Bord auch ein Arzt. Gleichzeitig machten sich die Hooksieler Kollegen mit dem Tochterboot „Johann Fidi“ auf den Weg, wenig später folgte der Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“.

Doch als die Retter bei den Seglern eintrafen, stießen sie auf ein Problem: Der  Wasserstand war so niedrig, dass sie den Havaristen selbst mit der flachgehende Johann Fidi (80 Zentimetern Tiefgang) nicht erreichen konnten. 

Spannung pur. Unser Buch über die Helden der See - HIER bestellen!

Währenddessen verschärfte sich die Lage an Bord: Die Frau erlitt einen Schock und reagierte panisch: Todesangst. Auch dem Skipper setzte die Situation körperlich stark zu.

Die Rettungsleitstelle forderte deshalb zusätzlich den Rettungshubschrauber „Christoph 26“ aus Sanderbusch an. Erst beim erneuten Anlauf von der anderen Seite gelang die Rettung. Ein Seenotretter sprang auf die havarierte Yacht und half beim Festmachen der Schleppleine.

Seglerin reagiert panisch

Zentimeter für Zentimeter zog die Johann Fidi das Boot von der Sandbank. Gleichzeitig setzten die Luftretter einen Notarzt und einen Notfallsanitäter auf den Havaristen ab. In ruhigerem Fahrwasser konnte die Seglerin schließlich auf das Seenotrettungsboot Wolfgang Paul Lorenz wechseln. Leicht unterkühlt und noch immer in Schockzustand erhielt sie eine umfassende medizinische Versorgung. Auch der Skipper, stark erschöpft, bekam Hilfe.

Die Johann Fidi schleppte die Yacht sicher in den Hafen von Hooksiel. Dort übergaben die Seenotretter die beiden Geretteten an den Landrettungsdienst. Ihr Gesundheitszustand stabilisierte sich schnell. Weitere medizinische Maßnahmen waren nicht mehr nötig.

Dieser Einsatz zeigt einmal mehr, wofür die Seenotretter stehen: für Mut, Entschlossenheit und ein perfektes Zusammenspiel von Freiwilligen, Spezialschiffen und Luftrettung. Wie gut, dass es sie gibt.

 

DU MAGST DEN ANKERHERZ BLOG VOM MEER MIT 2500 KOSTENLOSEN GESCHICHTEN? DANN SPENDIER UNS DOCH EINEN KAFFEE! DANKESCHÖN!

+++ dein shop gegen meerweh
+++ dein shop gegen meerweh
+++ dein shop gegen meerweh
+++ NEU IM SHOP EINGETROFFEN
+++ NEU IM SHOP EINGETROFFEN
+++ NEU IM SHOP EINGETROFFEN
+++ WIR BRINGEN DICH GEDANKLICH ANS MEER
+++ WIR BRINGEN DICH GEDANKLICH ANS MEER
+++ WIR BRINGEN DICH GEDANKLICH ANS MEER

MEHR ENTDECKEN

Die Royal Navy verfolgt russischen Zerstörer. Foto: Royal Navy
22/08/25

Royal Navy verfolgt russischen Zerstörer durch Ärmelkanal

Russische Kriegsschiffe bewegen sich durch britische Gewässer, verfolgt von der Royal Navy. Nun verlegt die US-Marine den größten Flugzeugträger der Welt in die Nordsee. Kurz vor dem russischen Gr...
Falschgeld und Strandgefummel - was ist denn auf Wangerooge los?
21/08/25

Falschgeld und Strandgefummel - was ist denn auf Wangerooge los?

Auf Wangerooge geht es dieser Tage, sagen wir: turbulent zu: Zwischen falschen Hundertern am Wegesrand und echten Liebesszenen am Hauptstrand liefert die Insel Schlagzeilen, die eher eher ungewöhn...
Mary Maersk im Hafen von Rotterdam. Foto: Adobe Stock
21/08/25

Feuer auf Großcontainerfrachter "Marie Maersk" brennt noch immer

Eine Woche lang brennt es an Bord eines der größten Containerschiffe der Welt. Vor der Küste Liberias kämpfen Seeleute und Spezialkräfte gegen ein Feuer, das sie zwar eingedämmt haben – aber noch ...