Der Blick geht weit über den Nordatlantik, und es ist ein seltsames Gefühl, zu denken, dass das nächste Land, das hinter dem Horizont kommt, in vielen tausend Kilometern Amerika ist. Unten branden die Wellen an die Steilklippen, es ist ein Rauschen und Krachen, der ewige Kampf, den der Ozean am Ende gegen den Felsen gewinnen wird.
Yesnaby, Orkney, die kleine Inselgruppe vor der Nordküste von Schottland. Für mich ist dies einer der schönsten Orte überhaupt.
Yesnaby, ein magischer Ort.
Das erste Mal war ich vor zwanzig Jahren hier, kurz nach der Schulzeit, eine der ersten Reisen, mit einem Ferienjob verdient. Wir reisten in Postbussen und als Anhalter. Ich erinnere mich, dass die Sonne unterging und es ein langer Weg von Stromness hierhin war, dem alten Städtchen der Wikinger und Walfänger. Der Abend setzte sich in meinem Gedächtnis fest, er brannte sich ein, weil ich nie zuvor den Ozean und die Natur so wild erlebt hatte. Solch eine Magie, eine Majestät. Kein anderer Ort, an dem man sich so leicht und irgendwie frei fühlt.
Die Luft voller Salz und Möwengeschrei, man möchte ewig hier sitzen bleiben, um die Wellen zu beobachten. Doch wir müssen wieder los, zurück nach Kirkwall, der Inselhauptstadt. Gleich legt unser Schiff ab, leider.
YESNABY, ein Gedicht von George Gunn:
Yesnaby
Beyond you America
behind you Stromness
far from me now
the tides changing on you
as I walk the crowded mile
of Byres Road, you curve
in my mind like a film
I would run over your top lip
through an equinoxial autumn
putting words in the mouths
of fishermen & crofters
you speak to me still
a language of salt & gull & wave
Hoy over my shoulders like an uncle
George Gunn
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