Ein aufziehender Sturm über dem Arabischen Meer die Sorgen um das brennende Containerschiff Wan Hai 503 deutlich verschärft. Mit zunehmendem Wind aus Südwesten befürchteten Behörden in Indien, dass der manövrierunfähige Frachter in Richtung der Küste getrieben werden könnte.
Die indische Küstenwache und Marine versuchen daher alles, um das Schiff unter Kontrolle zu bringen – während über dem Meer Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern drohen.
Spezialisten seilen sich brennendem Frachter ab
Trotz dichter Rauchschwaden, die weiterhin aus dem brennenden Schiff aufsteigen, gelang der Marine ein wichtiger Schritt. Ein Bergungsteam wurde per Hubschrauber auf die Wan Hai 503 abgeseilt. Den vier Spezialisten gelang es, eine neue Schleppverbindung zu befestigen – die dritte, nachdem zwei vorherige Leinen gebrochen waren.
Diese neue Schleppverbindung wurde an das Spezialschiff Ocean Warrior übergeben, das im Auftrag der Bergungskräfte operiert. Zuvor hatte bereits der kleinere Schlepper Water Lily versucht, das Schiff von der Küste wegzuziehen – jedoch ohne ausreichende Zugkraft. Inzwischen ist auch der Schlepper Triton Liberty, der für die Marine im Einsatz steht, aus Kochi unterwegs zur Einsatzstelle.
Der Wind hatte den brennenden Containerfrachter immer näher an die Küste getrieben. Zuletzt war es nur noch ein Abstand von 38 Seemeilen. Lokale Behörden bereiten sich vorsorglich auf eine mögliche Strandung vor, erklärten aber, es gebe im Ernstfall eine Vorwarnzeit von sieben bis acht Stunden.
Besondere Besorgnis äußerte die Katastrophenschutzbehörde des Bundesstaates Kerala. Gegenüber dem Nachrichtenportal Manorama erklärte ein Sprecher, die Lage werde „zunehmend beängstigend“, da die Windgeschwindigkeit weiter zunehme. Weil ein Großteil der Fracht bereits verbrannt ist, hat das Schiff an Gewicht verloren. Was seine Driftgeschwindigkeit erhöht und die Steuerung zusätzlich erschwert.
Nur noch 38 Seemeilen bis zur Küste
Die Wan Hai 503 hatte unter unbekannten Umständen Feuer gefangen. Vier Seeleute kamen beim Unglück ums Leben, mehrere wurden zum Teil schwer verletzt. (HIER liest Du die erste Meldung im Ankerherz Blog. Fotos des Beitrags: Indian Coast Guard).