Das Seegebiet vor Eastbourne an der Südküste Englands ist berüchtigt. Im Sturm bauen sich vor den Klippen am Beachy Head (Foto: Ankerherz) enorme Wellen auf. Zuletzt erlebten wir einen schweren Sturm zum Jahreswechsel 2024, als "Henk" auf die Küste traf.
Nun ereignete sich dort ein schwerer Unfall, der wieder einmal zeigt, wie gefährlich der Beruf des Fischers auch heute noch ist. Glenn Vandewalle, 50, arbeite sein Leben lang als Fischer und war Besatzungsmitglied des Trawlers Jerki Z-45. Am Samstag befand sich das Schiff knapp 12 Seemeilen vor Eastbourne, England, als Vandewalle bei schwerer See über Bord ging.
Die anderen Crewmitglieder leiteten sofort eine Rettungsaktion ein und riefen die britische Coast Guard zu Hilfe. Die Station der Royal National Lifeboat Institution (RNLI) in Eastborne erhielt den Notruf kurz vor Mitternacht. Wenig später lief das Seenotrettungsboot Esme Anderson aus, um sich an der Suche zu beteiligen (Foto: RNLI Eastbourne).
Die Besatzungsmitglieder der Jerki suchten natürlich auch, wurde dabei aber durch technische Probleme an Bord behindert. Trotz der Dunkelheit, trotz strömendem Regen und schwerem Wellengang gelang es der Crew des kleinen Trawlers, ihren Steuermann in der aufgepeitschten See zu finden.
Tragisch: Wenig später starb er aber an Bord an den Folgen der schweren Unterkühlung.
Das Rettungsboot der RNLI kehrte zu seiner Station zurück. Der Trawler steuerte seinen Heimathafen Oostende in Belgien an, um den Leichnam des Opfers an Land zu bringen. Die Staatsanwaltschaft in Westflandern hat eine Untersuchung eingeleitet. Laut dem Branchendienst "The Fishing Daily" behandeln die Beamten den Vorfall jedoch als Unfall.
Die Betreibergesellschaft des Trawlers gab eine Erklärung ab, in der sie Vandewalles Leben würdigte und ihr Mitgefühl für seine Angehörigen zum Ausdruck brachte. „Glenn war ein beliebter und erfahrener Fischer, ein Seemann durch und durch.“