Ein betrunkener Kapitän hat in der Danziger Bucht beinahe einen schweren Unfall verursacht. Sein 120 Meter lange Frachter unter russischer Flagge fuhr mit elf Knoten direkt auf diesen Strand der Insel Sobieszewo zu. In letzter Minute konnte ein Unglück verhindert werden…
Die Mitarbeiter der Küstenwache, die den Schiffsverkehr überwachen, trauten vermutlich kaum ihren Augen: Frachter Ruslana (Flagge: Russland) steuerte Samstagnacht gegen 4 Uhr morgens mit voller Geschwindigkeit direkt auf den Strand der Insel Sobieszewo nahe Danzig zu. An Bord reagierte niemand auf Funksprüche. Der Kurs hätte unmittelbar Richtung eines Strandparkplatzes geführt.
Betrunkener Kapitän steuert auf diesen Strand zu
Wie eine Sprecherin des polnischen Seefahrtsamtes mitteilt, informierte man umgehend die Küstenwache. Ein Geschwader des Grenzschutzes griff nach Berichten polnischer Medien ein. Ob die Männer das Schiff boardeten oder doch jemanden über Funk auf der Brücke erreichten: derzeit noch unklar.
AIS-Daten zeigen jedenfalls, dass das Schiff kurz vor dem Strand scharf den Kurs wechselt (hier der Bericht eines polnischen Marine-Portals). In letzter Minute wurde durch ein Auflaufen verhindert – das unabsehbare Folgen für das Ökoystem der Insel gehabt hätte.
Auch Offiziere mit Schlagseite
Nun ging die Küstenwache an Bord – und traf einen betrunkenen Kapitän an. Nicht zu fassen: Auch seine Offiziere wiesen Blutwerte von 1.5 Promille auf. Das Schiff wurde von den Behörden „an die Ketten gelegt“ und liegt derzeit noch immer vor Anker in der Danziger Bucht. Die Polizei ermittelt. Es wäre keineswegs einfach gewesen, ein Schiff dieser Größe wieder vom Strand zu bekommen. Von möglichen Schäden durch einen Leck geschlagenen Treibstofftank ganz abgesehen…