Das Börteboot ist für Fans von Helgoland der einzig wahre Weg, sich der Inseln zu nähern. Wenn das Seebäderschiff in den Hafen tuckert und die weißen Boote längsseits gehen. Leider ist das heute eigentlich kaum noch möglich – die schnellen Fähren legen direkt an der Kai an, um Zeit zu sparen. Lest hier einen Auszug aus unserem Kleinen Buch vom Meer: Inseln, aus dem Insel-ABC über Helgoland.
Das Börteboot ist ein Wahrzeichen der Insel Helgoland. Knapp zehn Meter lang, drei Meter breit und aus massiver Eiche gebaut. Was es auch entsprechend schwer macht: bis zu acht Tonnen ist ein echtes Börteboot schwer.
In den Sommermonaten werden damit Passagiere von den Seebäderschiffen auf die Landungsbrücke gefahren („ausgebootet“). Bis zu fünfzig Personen finden darauf Platz, wenn sie auf den Bänken an Bord eng zusammenrücken. Legendär sind nicht nur die starken Arme der Börtebootfahrer, sondern auch manch lustiger Spruch, den sie Inselgästen zustecken.
Echte Helgoländer fahren damit quer über die Deutsche Bucht bis zum Hafengeburtstag in Hamburg oder zum Einkaufen nach Cuxhaven, denn Börteboote sind extrem seetauglich. Einmal quer über die Deutsche Bucht? Kein Problem. Auf der Insel nennt man die Boote auch „Rudder“.
Seit 2014 kümmert sich der Verein zum Erhalt der Helgoländer Börteboote rührend um das Andenken, mit einigem Erfolg. 2018 wurde die Helgoländer Dampferbörte ins Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
Eines sollte man nicht vergessen: Die Börteboote bieten nicht nur eine romantische Art, sich der Insel zu nähern (echte Fans schwören drauf). Die Börte ist auch ein wichtiger Arbeitgeber auf der Insel. Wir feiern das Börteboot – und hoffen, dass es auch in einer Zeit, in der es vor allem um Tempo und Hetze geht, weiter Bestandteil des Inselgefühls auf Helgoland bleibt.