Ein neues Hotel mit 400 Betten, dazu ein Erlebnisbad und ein Parkhaus? Nicht mit uns, sagen die Bürger von Heiligenhafen. Sie erteilten dem geplanten Tourismusprojekt in Heiligenhafen bei einer Abstimmung eine klare Absage.
Knapp 65 Prozent der Wähler stimmten am Sonntag gegen das geplante Millionen-Projekt auf der Landzunge Steinwarder. Das ist mehr als deutlich. Der Bürgerentscheid kommt einem Beschluss einer Kommunalvertretung gleich.
Das Ergebnis ist ein großer Erfolg für die engagierten Bürger des „Bündnis Steinwarder“. Sie kämpfen seit Monaten gegen das Projekt, weil sie unter anderem nicht nur den Naturraum gefährdet sahen, sondern auch ein drohendes Verkehrschaos fürchteten.
Heiligenhafen gegen die „Bettenburg“
Jörn Brauer, Sprecher des „Bündnis Steinwarder“ sagte dem NDR: „Wir wollen nicht noch eine Bettenburg. Wir wollen, dass den Besuchern ein Tourismus geboten wird, der naturnah ist.“ Man werde versuchen, in dieser Hinsicht alle Möglichkeiten mit allen Parteien zu erörtern.
Enttäuschung hingegen herrscht beim Tourismuschef von Heiligenhafen. Das große Hallenbad sei nicht nur für Urlauber, sondern auch für Einheimische und Schulkinder eine schöne Sache gewesen, argumentiert Manfred Wohnrade. Das Signal aus dem Wirtschaftsministerium hingegen sei klar gewesen: Es gibt keine Förderung an einem anderen Standort. Damit seien alle Pläne von einem Erlebnisbad in Heiligenhafen für die nächsten Jahre vom Tisch.
Wer braucht schon ein Hallenbad, wenn die Ostsee vor der Haustür ist? Das mag sich mancher bei der Abstimmung gedacht haben.
Zweites Hotel-Projekt scheitert
Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Monate, dass Pläne für einen großen Hotelbau an der Küste vor dem ersten Spatenstich begraben werden müssen. In Sankt Peter-Ording hatte der Bauausschuss ein 120 Zimmer umfassendes Dünenhotel als „zu groß“ abgelehnt.