Das sind endlich mal gute Nachrichten für Seeleute: Dänemark hat angekündigt, Seeleute an Land zu lassen, damit sie zu ihren Familien zurückkehren können. Dies teilte das Wirtschaftsministerium in Kopenhagen mit.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind weltweit mehr als 200.000 Seeleute auf Handelsschiffen gestrandet. Viele Besatzungen sind mehr als 16 Monate auf See, weil Reisebeschränkungen und Probleme im Flugverkehr die Crewwechsel in nahezu unmöglich machen.
Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation der Vereinigten Staaten (IMO) hat die Situation als „humanitäre Krise“ bezeichnet. Gewerkschaften warnen vor einer Zunahme der Selbstmorde auf See. Sogar Papst Franziskus hatte sich zuletzt mit einer Botschaft an die Seeleute gewandt. (Hier lest Ihr eine Kolumne von Fiete Sturm, Seemannsdiakons von Hamburg Altona, zum Thema).
Seeleute in schwieriger Lage
„Während viele Dänen die Corona-Krise genutzt haben, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, mussten viele dänische Seeleute viel länger als gewöhnlich auf Familie und Freunde verzichten“, sagte Dänemarks Wirtschaftsminister Simon Kollerup.
Seeleute erhalten nun Visa für die Einreise oder den Transit durch Dänemark. Dies soll, so das Ministerium, „in kontrollierten Umgebungen“ geschehen. Nach der Landung in Dänemark (Heimat der weltweit größten Containerschifffahrtsgruppe Maersk) werden Seeleute in Hotels isoliert. In Flughäfen sollen spezielle Transitbereiche eingerichtet werden, um den Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden.
Wir von Ankerherz wünschen den Seeleuten eine gute Heimkehr! Hoffentlich macht das dänische Beispiel nun in vielen anderen Ländern Schule.
Diese Kapitäne haben wütende Stürme überstanden und den Einschlag einer Monsterwelle. Sie prügelten sich in Havanna, desertierten auf dem Mississippi und strandeten in Wales. Sie legten sich mit einem russischen Kriegsschiff an und hatten einen blinden Passagier an Bord. Einer ist ein Held, der für seine Überzeugung ins Gefängnis ging. Einer ist die jüngste Frau Deutschlands auf der Brücke.
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