Eine Crew der Seenotretter hat die Strandung eines Traditionsschiffs auf dem Darß verhindert. An Bord des 22 Meter langen, ehemaligen Haikutters „Elida“ befanden sich neun Menschen.
Die Besatzung hatte die Seenotretter um kurz nach halb zwei über Probleme mit der Brennstoffleitung informiert und um Unterstützung gebeten. Das Traditionsschiff mit Heimathafen Kiel trieb zu diesem Zeitpunkt etwa neun Seemeilen (16 Kilometer) vor Darßer Ort auf der Ostsee.
Sofort nahm der im Nothafen stationierte Seenotrettungskreuzer Theo Fischer Kurs auf den Havaristen. Als die Seenotretter bei der „Elida“ eintrafen, hatte es aufgebrist: Nordostwind der Stärke 5 (rund 40 km/h Windgeschwindigkeit) trieb das etwa 40 Tonnen verdrängende Schiff gefährlich nahe vor den Strand östlich des Ortes Zingst.
Seenotretter verhindern Strandung
„Ohne unser Eingreifen wäre der Kutter höchstwahrscheinlich gestrandet“, berichtet Vormann Frank Weinhold.
Es gelang den Seenotrettern, eine Schleppleine zu übergeben. Sie nahmen den inzwischen ohne Ruderwirkung hilflos treibenden Havaristen auf den Haken und schleppten ihn rechtzeitig aus der Gefahrenzone. Im Nothafen Darßer Ort wartete dann die nächste Herausforderung. Es war schwierig, mit einem „Anhang“ dieser Größe und Verdrängung im engen Hafenbecken zu manövrieren.
Spaziergänger helfen im Hafen
Die Theo Fischer nahm die „Elida“ dazu längsseits und drückte sie bei weiter zunehmendem Wind mit der ganzen Kraft der 2.700 PS ihrer beiden Maschinen sicher an die Spundwand.
„Beim Anlegen haben uns einige zufällig vorbeikommende Spaziergänger unterstützt und mit vereinten Kräften an den ausgebrachten Leinen gezogen“, bedankte sich Vormann Weinhold für die spontane Hilfe.