Die Zukunft ist da: Ein autonomer Schlepper namens „Nellie Bly“ ist heute im Hamburger Hafen angekommen. Nach einer Seereise rund um Dänemark, die er rund 1000 Seemeilen weit autonom und ferngesteuert zurückgelegt hat. Kein Wunder, dass die Entwickler schwer begeistert sind.
Das US-amerikanische Unternehmen Sea Machines Robotics, einer der führenden Entwickler von autonomen Kommando- und Kontrollsystemen für die maritime Industrie, hatte den autonomen Schlepper „Nellie Bly“ von etwas mehr als zwei Wochen von Cuxhaven aus auf Testreise geschickt. Der Schlepper fuhr dabei mehrere dänische Häfen an, bevor er die Rückreise antrat. Nun endete diese Tour ohne Zwischenfälle im Hamburger Hafen. Die Fahrt wurde von einem kleinen Team an Bord und einem Team in Boston, USA überwacht. Also 3600 Seemeilen entfernt.
„Die Reise mit dem Namen ‚The Machine Odyssey‘ ist ein Meilenstein für den autonomen Transport und soll beweisen, dass die Wasserstraßen der Welt für eine autonome Langstreckenfahrt gerüstet und bereit sind“, heißt es in einer Mitteilung des Hamburger Hafens. Die Reise solle einer Vielzahl von Unternehmen zeigen, dass die Integration von autonomen Technologien viele Vorteile mit sich bringen kann.
Nicht nur die Sicherheit und Zuverlässigkeit erhöhen sich, sondern es sind sogar Produktivitätssprünge möglich. Wenn sich autonom fahrende Schlepper durchsetzen, wird dies natürlich auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Die Crews von Schleppern und Hochseeschleppern werden dann nicht mehr in der bisherigen Form benötigt. In Notfällen wie diesem aber ist ihr Einsatz sicherlich weiterhin gefragt.
Laut Angaben von Sea Machines wurde während der Fahrt Biokraftstoff verwendet. Sogenanntes hydriertes Pflanzenöl (Hydrotreated Vegetable Oil, HVO) konnte die Schadstoffemissionen um 90 Prozent senken