Das Kreuzfahrtschiff Disney Wish hat erstmals das Dock der Meyer Werft in Papenburg verlassen. Am Heck des 341 Meter langen Schiffs prangt die Märchenfigur Rapunzel.
Alles andere als märchenhaft ist aktuell die Lage für die Kreuzfahrtindustrie und damit auch für die Meyer Werft. Daher kann das erstmalige Ausdocken als eine Art Hoffnungsschimmer in der Corona-Zeit gesehen werden. Viele Werften kämpfen in der Corona-Pandemie ums Überleben. Der Neubau bietet Platz für 4000 Passagiere in 1250 Kabinen.
Disney Wish gilt als „komplexestes Schiff“ der Werft
Dafür musste man am Freitag ein Windloch am Nachmittag abwarten, wie eine Konzernsprecherin sagte. Vormittags sei es noch zu stürmisch gewesen. Das blau-weiße Kreuzfahrtschiff machte an der Pier des Werfthafens fest. Später am Abend sollte ein großes Bauteil des nächsten Schiffes, der „Arvia“, den leeren Platz in der riesigen Halle einnehmen. Was eine gute Nachricht für die Dockarbeiter bedeutet: Es gibt Arbeit.
Die „Disney Wish“ ist nach der „Disney Fantasy“ (2012) und der „Disney Dream“ (2010) das dritte Schiff, das die Meyer Werft für den weltgrößten Unterhaltungskonzern baut. Firmenintern gilt die Disney Wish als „das wohl komplexeste jemals gebaute Kreuzfahrtschiff“. Was mit besonderen Anforderungen an die Unterhaltungstechnik zu tun hat. Das Innendesign greift Kulissen vieler populärer Disney-Trickfilme auf.
Mit anderen Worten: die Disney Wish ist eine Art schwimmender Zeichentrickfilm: Rapunzel Ahoi.
Passage über die Ems steht noch an
Eine große Herausforderung wartet noch auf Werft und Kapitäne: die 40 Kilometer lange Passage über die Ems zur Nordsee. Der Endausbau soll in Bremerhaven über die Bühne gehen. Die Omikron-Welle sorgte für Verzögerungen in der Lieferkette. Ursprünglich sollte die Disney Wish am 9. Juni zur Jungfernfahrt aufbrechen. Dieser Termin verspätet sich um knapp fünf Wochen.