Dramatische Rettung im Watt: Eine Hubschrauberbesatzung der Northern Helicopter hat am Mittwochabend drei Männer aus dem Watt bei Neufeld in Schleswig-Holstein gezogen. Die Männer waren schon bis zur Brust im Schlick versunken, als die Rettung kam. Selbständig hätten sie sich nicht mehr befreien können. Ein Handy rettet ihnen das Leben.
Die Männer waren mit ihrem Boot im Mündungsgebiet der Elbe bei Neufeld havariert. Sie stiegen aus und wollten durch das Watt zum Festland laufen. Ein böser Fehler, denn sie sanken ein. Bis zur Brust. Mit einem Mobiltelefon gelang es einem von ihnen, einen Notruf an die Leitstelle abzusetzen. Das Smartphone rettete ihnen später noch mal das Leben.
Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Von Land aus konnten die Feuerwehrleute aus Neufelderkoog, Marne und Brunsbüttel niemanden erkennen. Vor dem Deich befindet sich das Vorland der Landgewinnung: ein teilweise bis zu 2 Kilometer langer, stark mit Gräsern bewachsener Landstreifen. Es ist schlickig, es gibt viele Gräben. Bei Hochwasser wird das Gebiet regelmäßig überflutet. Keine Chance, für die Rettungskräfte zu den Schiffbrüchigen im Watt zu gelangen.
Handy als Lebensretter
Die Einsatzleitung forderte einen Hubschrauber an. Schon nach zehn Minuten traf der „Northern Rescue D-HNHF“ an der Einsatzstelle ein. Der Pilot begann mit dem Aufklärungsflug beginnen. Telefonisch wurde den drei Männer aufgetragen, mit der Taschenlampe im Smartphone in den in den Himmel zu leuchten. So erkannte der Pilot beim ersten Anflug die Personen in der Dunkelheit.
Sie wurden per Seilwinde aus dem Watt gezogen und auf dem Deich abgesetzt. Die drei Männer froren stark, als der Landrettungsdienst sie übernahm. Eines steht fest: In früheren Zeiten ohne Smartphone, das eine Lampe besitzt, wäre dieser Einsatz wahrscheinlich tragisch ausgegangen.
(Foto: Kreisfeuerwehrverband Dithmarschen. Herzlichen Dank!)