Der aufmerksamen Crew einer Finnland-Fähre verdanken drei Angler ihre Rettung auf der Ostsee. Ihr Boot trieb nach nach einem Motorausfall stundenlang auf der kalten See. Seenotretter entdeckten den Havaristen schließlich.
Nachdem der Außenborder ausfiel, setzten die Angler über die 112 einen Notruf ab. Doch nun wussten die Seenotretter, dass drei Männer ein Problem hatten in der Dunkelheit auf der Ostsee. Aber wo genau? „Der Rückruf beim Havaristen lieferte wenig Informationen, da die Angler sich in einem Bereich mit sehr schlechter Netzabdeckung befanden“, berichtete eine Sprecherin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) am Sonntag.
Bekannt war nur, dass sich die Angler irgendwo in einem rund zwölf Kilometer langen Küstenabschnitt zwischen Staberhuk und Puttgarden vor der Insel Fehmarn befanden. Der Seenotrettungskreuzer „Bremen“ der Station Großenbrode lief aus. Zahlreiche weitere Schiffe im Revier bat man um scharfen Ausguck.
Dann ein Anruf. Ein Bruder der Angler übermittelte Positionen, die er über einen Messenger-Dienst erhalten hatte. Doch auch dies brachte die Seenotretter bei ihrer Suche nicht weiter. Eine erneute Kontaktaufnahme zum havarierten Boot scheiterte.
Hinweis durch die Finnland-Fähre
Der rettenden Hinweis kam gegen 19 Uhr von der Brücke der Finnland-Fähre „Finnstar“. Die Crew entdeckte ein Radarecho, etwa siebeneinhalb Seemeilen (ca. 14 Kilometer) östlich von Fehmarn. „Die Seenotretter benötigten etwa 30 Minuten bis zur angegebenen Position. Dort fanden sie tatsächlich das offene, vermisste Boot vor“, berichtete die DGzRS.
Schleppfahrt dauert drei Stunden
Nach dem Maschinenausfall sei das kleine, nur 5,20 Meter lange Boot so weit von der Küste abgetrieben worden. Die Schleppfahrt zurück in den Hafen dauerte knapp drei Stunden. „Die drei Angler im Boot sind wohlauf“, heißt es im Bericht der Seenotretter. In der Nacht herrschte gute Sicht bei südwestlichen Winden mit drei bis vier Beaufort (zwischen 12 und 28 km/h). Die Lufttemperatur betrug drei Grad.
Noch mal gut gegangen – dank einer aufmerksamen Crew an Bord der Finnland-Fähre…
Übrigens: Die Seenotretter weisen in diesem Zusammenhang noch einmal auf ihre kostenlose Sicherheits-App SafeTrx hin. Die App zeichnet über das GPS des iPhone oder Smartphone die Route des Wassersportlers auf. Diese kann in der Seenotleitung Bremen im Notfall direkt abgefragt werden kann. Bei Anruf wird die Position direkt mit an die Seenotleitung übertragen. SafeTrx steht kostenlos zum Download zur Verfügung im Apple App Store und im Google Play Store.