Die Drogenschwemme auf den Stränden der norddeutschen Inseln geht weiter. Nachdem zuerst vor allem die nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr betroffen waren, werden nun auch Funde auf Juist und Borkum gemeldet. Dies bestätigte eine Sprecherin des für die Ermittlungen zuständigen Zollfahndungsamtes Hannover.
Zur Menge der gefundenen Drogen machte der Zoll noch keine Angaben. Im Dezember waren insgesamt 175 Kilo Kokain in mehreren Päckchen an den Stränden von Föhr, Amrum und Sylt entdeckt worden.
Serie von Drogenfunden reisst nicht ab
Der letzte Fund wurde auf Sylt gemeldet - erneut rund 25 Kilogramm im Straßenverkaufswert von knapp 1,7 Millionen Euro. Das Foto eines Helikopters vom Typ "Puma" der Bundespolizei, der im Sturm auf dem Strand landete, kursierte in den Sozialen Medien. Eine der bislang größten Entdeckungen - knapp eine Tonne (!) Kokain in Säcken - gab es im vergangenen April auf Borkum.
In den Niederlanden war nach Drogenfunden beobachtet worden, dass eine seltsame Art von "Strandtourismus" einsetzte. Auffällig viele Spaziergänger waren unterwegs, anscheinend angelockt vom Strandgut im Wert von vielen Millionen Euro. Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, ist dies nach Erkenntnissen des Zolls bislang nicht der Fall.
Warnung der Ermittler
Die Ermittler warnen aber auch eindringlich davor, einen solchen Fund mit nach Hause zu nehmen. Oft sind die Drogenpakete, sorgsam in Plastik verschweißt, mit Peilsendern versehen. Diese GPS-Tracker verbinden sich mit den Handy des Finders und schicken den Kriminellen die Position der Drogen.
Nach unbestätigten Berichten aus den Niederlanden soll jemand von Kriminellen aufgesucht worden sein. Der Besitz und auch die Suche nach den Drogen ist eine Straftat. So wurde der Kapitän eines Kutters, der vor Spiekeroog vergeblich Drogen fischte, unlängst zu vier Jahren Haft verurteilt.