Als der Sturm mit voller Wucht auf die kleine Insel trifft, ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Trotz Sonnenbrille und der Mütze, die ich tief ins Gesicht gezogen habe, sticht der Sand in den Augen und piekst auf der Haut. Ein Gefühl wie tausend winzige Nadeln. Herbststurm in der Nordsee – einfach herrlich. Der Wetterdienst meldet Warnstufe Rot bis Violett: knapp 130 Stundenkilometer in Böen, das entspricht Windstärke 12.
Ein schwerer Herbststurm
In den nächsten Stunden wird der Sturm abflauen, er zieht schnell über die Inseln. Am Strand haben wir eben gesehen, wie der Besitzer eines kleinen Surfshops mit einem Bagger versucht, einen Sandwall zu errichten. Seine Bude hat schon einiges abbekommen und einen Bauwagen beschädigt. Derzeit ist Ebbe – er wappnet sich vor der Flut, heute Abend um 21 Uhr. Sämtliche Fähren für heute sind abgesagt. Doch die Insulaner nehmen alles mit großer Gelassenheit – sie sind sturmerprobt.
Es ist herrlich gemütlich, wenn der Wind nachts ums Haus pfeift. Tee kochen, Kamin anfeuern und dann mit einem Buch auf die Couch.