Es klingt beinahe unglaublich, ist aber eine gute Nachricht: Bremerhaven soll endlich wieder an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn angeschlossen werden. Zum Fahrplanwechsel 2021 rollt den Plänen nach ein Zug von Koblenz durch Rheinland und Ruhrgebiet in die Seestadt. Endlich!
Seit 2001 war Bremerhaven vom Fernverkehrsnetz der Bahn entkoppelt. Wer in die Seestadt mit dem Zug reist, der steigt aktuell in Bremen um in eine Bummelbahn. Und dies trotz der touristischen Entwicklung Bremerhavens mit den Havenwelten (in denen wir einen Ankerherz-Laden eröffnet haben), einer steigenden Anzahl von Kreuzfahrten und einem generell erhöhten Interesse am Urlaub an der eigenen Küste. Ganz abgesehen davon, dass sich Bremerhaven als Standort der Wissenschaft etabliert hat.
Nun soll es eine Anbindung mit einem IC geben, der in Koblenz losfährt. Mit Stopps in Bonn, Köln, Gelsenkirchen, Münster, Osnabrück und Bremen rollt der Zug dann in die Seestadt. Langfristig ist angedacht, die Strecke bis Cuxhaven weiterzuführen. Melf Grantz (SPD), Oberbürgermeister von Bremerhaven, sprach in der Nordsee-Zeitung von einem „wichtigen Schritt, um die Verkehrsanbindung des Tourismus- und Wissenschaftsstandorts zu stärken“.
Endlich eine IC-Verbindung
Unklar ist noch, ob es eines Tages eine Anbindung an das schnelle ICE-Netz geben kann. Bislang lassen die Kapazitäten der Bahn eine solche Anbindung nicht zu, sagte Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Wenn die Bahn 2024 neue Züge bekomme, könne sich dies aber ändern. „Wir bleiben dran“, so Ferlemann.
Eine gute Nachricht in der guten Nachricht: Die Schließung des Reisezentrums im Hauptbahnhof von Bremerhaven konnte verhindert werden. Dies berichtet OB Grantz. Über die von Niedersachsen und Bremen geschlossenen Verkehrsverträge sei das Reisezentrum gesichert.
Die Nachrichten bedeuten eine wichtige Entscheidung für die Entwicklung für Bremerhaven. Es war nicht zu begreifen, dass eine Großstadt am Meer so lange vom Fernverkehrsnetz abgekoppelt war. Wie gut, dass die Lobby-Arbeit in Politik und Verwaltung nun ein Ergebnis gehabt hat.